Ölpreise geben weiter nach – Bestände an US-Öl deutlich gestiegen

8. Februar 2017,

Heizölpreis sinkt 08022017

Die Vermutungen, dass die US-Ölindustrie deutlich zulegt, scheinen sich heute Morgen zu bestätigen. Der API-Bericht vermeldete enorme Zuwächse bei den Rohöl-Beständen. Daraufhin fielen die Ölpreise weiter.

Ölpreisentwicklung

Schon gestern hatte der Markt mit fallenden Kursen auf Prognosen zur Entwicklung der US-Ölindustrie reagiert und diese Entwicklung setzt sich heute Morgen fort. Ein Indiz für die Richtigkeit der Vermutungen liefert der Bericht des American Petroleum Institute (API).
Dieser vermeldete enorme Zuwächse bei den Rohölbeständen, die weit über den Erwartungen lagen. Wie üblich werden die API-Zahlen nun ins Verhältnis zum heute erwarteten Bericht des Department of Energy (DOE) gesetzt, der mit einer noch breiteren Datenbasis arbeitet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt heute Morgen bei 54,50 US-Dollar und damit noch unter dem gestrigen Schlusspreis von 55,05 US-Dollar. Am Montag waren es noch 55,72 US-Dollar. Genauso deutlich ist die fallende Tendenz bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis. Dieser notiert aktuell bei 483,00 US-Dollar und war im Laufe des Dienstags auf einen Schlusspreis von 485,75 US-Dollar gefallen. Noch am Montag betrug der Schlusspreis 494,50 US-Dollar.

Der Abwärtstrend hatte sich bereits gestern und vorgestern abgezeichnet, als der Markt auf Prognosen zur künftigen Entwicklung der US-Ölindustrie reagierte. Diese wurden von Analysten für das Jahr 2017 empfindlich nach oben korrigiert.
Mit dem Bericht des American Petroleum Institute (API) zur Bestandsentwicklung an Rohöl, Destillaten und Ölprodukten erhielten diese Prognosen eine vorläufige Bestätigung. Der Bericht vermeldete einen Zuwachs von 14,2 Mio. Barrel Rohöl und übertraf damit die Erwartungen von 2,5 Mio. Barrel enorm.
Auch wenn in dieser Jahreszeit die Bestände an Rohöl durch eine geringere Raffinerieauslastung für gewöhnlich immer zulegen, ist der Zuwachs im zweistelligen Millionenbereich dennoch bemerkenswert. 
Bei den Destillaten als Vorstufe für viele Ölprodukte wie Heizöl liegt der Zuwachs mit 1,4 Mio. Barrel jedoch nur 0,2 Mio. Barrel über den Erwartungen. Aber auch der Vorrat an Benzin ist mit 2,9 Mio. Barrel größer, als der Markt im Vorfeld berechnet hatte (0,3 Mio. Barrel).
Diese Zahlen lassen sich in mehrfacher Hinsicht interpretieren. Sie deuten sowohl auf eine geringe Nachfrage auf dem US-Markt, als auch auf gestiegene Förderquoten hin. Beide Faktoren wirken sich in jedem Fall negativ auf den Ölpreis aus, was wiederum positiv für den Verbraucher ist. 

Heute wird der Bericht des Department of Energy (DOE) erwartet, der den API-Bericht für gewöhnlich präzisiert, da er mit mehr Rohdaten operiert. Normalerweise relativieren die DOE-Zahlen die Werte des API-Berichts, doch bleibt abzuwarten, ob nicht auch das DOE weitere Indizien für die Produktivitätssteigerung der US-Ölindustrie liefert.
Zuvor hatte der der Monatsbericht der US Energy Information Administration (EIA) ein recht widersprüchliches Bild der Entwicklung des globalen Ölmarktes gezeichnet. Zwar geht er davon aus, dass die OPEC mit ihren bisherigen Kürzungen den Ölpreis im Jahr 2017 stabilisieren könnte, glaubt allerdings nicht, dass die Kürzungen noch weiter gesteigert werden können. Außerdem korrigierte die EIA ihre Vorhersagen zur US-Ölindustrieentwicklung nach unten, was im Spiegel der momentanen Datenlage wenig nachvollziehbar ist.

USA denken über Einfuhrzölle nach

Zusätzlich lenkt der Markt seinen Blick auf das Vorhaben der US-Regierung unter Trump, Einfuhrzölle auf nichtamerikanische Güter zu erheben. Die angedachten 20% könnten auch für Ölimporte gelten. Dies würde bedeuten, dass die US-Raffinerien in der Folge mehr einheimisches Rohöl der Marke WTI nachfragen, während die europäische Marke Brent zumindest auf dem US-Markt das Nachsehen hätte. Da die USA maßgeblichen Einfluss auf den globalen Ölmarkt haben, würden die Preise (wenigstens für Brent) fallen und wiederum die OPEC-Bemühungen ausbremsen. 
Allerdings ist der Widerstand gegen dieses Vorhaben sehr groß und verstößt laut Experten gegen internationales Handelsrecht. Dennoch liegt es in der Natur des Marktes, auch auf Nachrichten, die eine Idee oder Absicht, nicht aber eine konkrete Tatsache vermelden, kurz- und mittelfristig zu reagieren.

 
Entwicklung Eurokurs

Der Euro notiert aktuell bei 1,0650 US-Dollar und hat sich gegenüber dem Referenzpreis der Europäischen Zentralbank (EZB) für Dienstag bisher nur leicht bewegt. Dieser lag bei 1,0675 US-Dollar. Vor einer Woche waren es allerdings noch über 1,08 US-Dollar.
Griechenland steht momentan wieder auf der Agenda, weil der Internationale Währungsfonds (IWF) als ein maßgeblicher Träger des Rettungsprogramms für das bankrotte Land nun von anderen Geldgebern – darunter Deutschland – fordert, weitere Schuldenerlässe zu gewähren. Andernfalls würde sich der IWF aus dem Programm zurückziehen. Diese Forderung generierte Unmut auch in den deutschen Reihen und zeigt, wie fragil die Staatengemeinschaft momentan zu sein scheint.
Der Brexit, verschiedene anstehende Wahlen sowie die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Regierung Trump sorgen ohnehin für eine angespannte Stimmung im Euroraum, die auch Auswirkungen auf den Wert der Gemeinschaftswährung hat. 

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, hat ein fallender bzw. steigender Eurokurs stets Auswirkungen für europäische Käufer. Da aber die sichtbar gefallenen Kurse an den Ölmärkten die Euro-Belastung momentan ausgleichen, profitieren Verbraucher aktuell von gefallenen Heizölpreisen.


Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise sind heute Morgen wiederum gefallen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 59, 69 Cent pro Liter Heizöl und damit weniger als am Dienstag (60,36 Cent). 
Die Zeichen stehen dennoch grundsätzlich auf Preisanstieg, auch wenn wir nicht vorhersagen können, wann und in welchem Umfang dies geschieht. Darum sollten unsere Kunden jetzt reagieren und sich das niedrigere Preisniveau für ihre Heizöllieferung sichern – insbesondere, wenn sich der Tank leert. 
Mit einem baldigen Heizölkauf können sich unsere Kunden entspannt zurücklehnen und den anstehenden Preisveränderungen gelassen entgegensehen. Denn langfristig fallende Preise sind weiterhin unwahrscheinlich. 
Da das Wetter momentan sehr wechselhaft ist, sollten unsere Kunden zusätzlich bedenken, dass die Nachfrage recht hoch ist und begehrte Liefertermine schnell vergriffen sind. Mit einer rechtzeitigen Bestellung sichern Sie sich gute Preise sowie eine schnelle Auffüllung Ihres Vorrats an Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen