Ölpreise stabil – OPEC empfiehlt Deal-Verlängerung, Euro legt nach Frankreich-Wahl zu

24. April 2017,

Oolpreis-stabil-am-Monatg-170424

Nach den deutlichen Kursbewegungen der vergangenen Woche sind die Ölpreise heute Morgen stabil mit leichter Tendenz nach oben. Die OPEC hat sich dafür ausgesprochen, den Kürzungsdeal zu verlängern. Der Euro legte nach der Frankreich-Wahl zu. Das ergibt im Gesamtbild leicht gefallene Heizölpreise.

Ölpreisentwicklung

Die Abwärtsbewegung der Ölpreise, die Mitte vergangener Woche einsetzte, scheint heute Morgen vorerst vorbei. Das OPEC-Komitee zur Überwachung der Förderquotensenkungen ist zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Verlängerung des Deals in die zweite Jahreshälfte unumgänglich sei, wolle man das Überangebot an Öl auf dem Markt senken.

Der Euro hatte nach dem Ergebnis des ersten Wahlgangs in Frankreich zugelegt, allerdings hat er die Gewinne bereits teilweise wieder abgegeben. Dennoch sorgt die starke Gemeinschaftswährung für Abwärtspotential bei den Heizölpreisen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert heute Morgen bei 52,10 US-Dollar. Der Schlusspreis von Freitag lag noch bei 51,96 US-Dollar. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert aktuell bei 468,50 US-Dollar für die Lieferung im Mai. Der Schlusspreis am vergangenen Freitag lag bei 467,50 US-Dollar.

OPEC-Komitee empfiehlt Deal-Verlängerung

Das Komitee zur Überwachung der Förderquotensenkungen der OPEC ist am Wochenende zusammengetreten, um die vergangenen Monate zu begutachten und daraufhin eine Empfehlung auszusprechen, was mit dem OPEC-Deal in der zweiten Jahreshälfte passieren soll.

Für viele wenig überraschend kam das Gremium zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung unumgänglich sei. Schließlich hätten die beteiligten Länder ihre zugesagten Senkungen zu 98 Prozent eingehalten, doch hätte dies auf das globale Ölangebot bisher kaum nennenswerte Auswirkungen. Ziel des OPEC-Deal ist es, das Ölangebot auf das 5-Jahres-Durchschnittsniveau zu senken.

Diese Empfehlung des Komitees, auf dessen Grundlage die OPEC am 25. Mai über die Dealverlängerung entscheiden will, reichte wohl zunächst aus, um die Kurse weiter zu stabilisieren. Fraglich ist nun, was entscheidende Beteiligte am Deal vorhaben. Russland hat sich bisher nicht geäußert und Saudi-Arabien hatte als stärkste Stimme des Ölkartells vergangene Woche für Verunsicherung gesorgt – es sei durchaus denkbar, die Verlängerung nur auf drei Monate festzusetzen.

Auch wenn also die Komitee-Empfehlung durchaus ein ernstzunehmendes Signal für die Ölmärkte ist, so bleibt doch weiterhin sehr viel Raum für Spekulationen. Im aktuellen Nachrichtenklima könnte es also noch bis zum 25. Mai dauern, bis den Spekulationen mit einem definitiven Ja oder Nein zur Deal-Verlängerung Fakten entgegengesetzt werden.

Baker Hughes-Report vermeldet verhaltenen Zuwachs der US-Ölplattformen

Der wöchentliche Baker Hughes-Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen zeichnete am Freitag ein ambivalentes Bild der US-Ölindustrie. Zwar seien zum 14. Mal in Folge neue Plattformen hinzugekommen und der Stand hätte sich um 5 auf nun 688 Oil Rigs erhöht. Allerdings hätte sich das Wachstum verlangsamt, auch wenn nun ein Höchststand seit dem Vergleichszeitraum 2015 erreicht ist. Analysten überrascht dies nicht, schließlich schauten auch die Ölunternehmen ganz genau darauf, wie sich der globale Ölmarkt gerade entwickelt.

Steigt der Ölpreis, lohnt sich jede einzelne neue Plattform für die Produzenten in den USA; sinkt er, bremst dies auch die Entwicklung auf dem US-Markt. Wenn sich der Ölpreis also in den nächsten Wochen einpendeln sollte, dürfte sich auch die Zunahme der Plattformen verlangsamen.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 24.04.2017

  • Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschland

Dienstag, 25.04.2017

  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 26.04.2017

  • Wöchentlicher Report EIA Rohöl Lagerbestand, USA

Donnerstag, 27.04.2017

  • Geschäftsklimaindex & Verbrauchervertrauen, Eurozone
  • EZB-Statement

Freitag, 28.04.2017

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Konjunkturdaten, USA

Samstag, 29.04.2017

  • EU-Gipfel

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung hat über das Wochenende einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Aktuell notiert der Euro bei 1,0860 US-Dollar. Der Referenzpreis für Freitag wurde von der Europäischen Zentralbank noch auf deutlich niedrigere 1,0698 US-Dollar festgesetzt.

Direkt nach den ersten Hochrechnungen aus Frankreich stand der Euro bereits über der 1,09-Marke, auch wenn er diese Gewinne nicht lange halten konnte. Den ersten Wahlgang zur Präsidentschaft konnte der pro-europäische Kandidat Emanuel Macron knapp für sich entscheiden. In der Stichwahl am 7. Mai muss er sich dann gegen die antieuropäische Kandidatin Marine Le Pen durchsetzen.

Der Markt schaut jetzt auf die USA. In dieser Woche könnten seitens der US-Regierung Pläne zu Steuersenkungen veröffentlicht werden, was dem Dollar Auftrieb geben könnte.

Heizölpreisentwicklung

Der starke Euro ist heute Morgen das Zünglein an der Waage bei den Heizölpreisen – die sich für Verbraucher leicht nach unten bewegen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 57,56 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 58,17 Cent.

Es lohnt sich, sich dieses Preisniveau zu sichern und sich jetzt für den Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere bei einem fast leeren Tank. Denn momentan stehen die Zeichen wieder auf Anstieg, auch wenn vollkommen unklar ist, wie sich das Öljahr 2017 letztendlich entwickeln wird.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.