Ölpreise vor dem Jahreswechsel stabil

30. Dezember 2016,

Heizoelpreise steigen 301216

Das Jahr 2016 neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu und schon nächste Woche zeigt sich, wohin der Kurs für Öl 2017 gehen könnte. Bis dahin ist der Handel eher dünn und die Preise sind dementsprechend typischen Schwankungen unterlegen. Am heutigen Freitag sind die Preise vorerst stabil.

Heizölpreisentwicklung

Die Ruhe vor dem Jahreswechsel zeigt sich an den Märkten mit Kursschwankungen und heute Morgen mit stabilen Ölpreisen, nachdem sie zum Tagesstart zunächst gestiegen waren. Wenige Handelsteilnehmer können eher für kurzfristige Effekte auf die Kurse sorgen als viele Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Absichten. Wie schon in den vergangenen Tagen dürften die Preise heute in den letzten Zügen von 2016 zwischen An- und Abstieg hin- und herpendeln.

Der gestrige Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbestandsdaten hatte geringere Bestandsaufbauten bei Rohöl als der Bericht des American Petroleum Institute (API) vom Vortag vermeldet und damit für einen kleinen Preisanstieg gesorgt. Doch sind diese Impulse im Hinblick auf die nächste Woche und damit die Produktionskürzungen der OPEC nur ein kleiner Vorbote auf die möglicherweise zu erwartende Preisrallye.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt am Morgen bei 56,99 US-Dollar pro Barrel und damit nur ganz leicht über dem Schlusspreis von Donnerstag (56,85 US-Dollar). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert bei 502,25 US-Dollar pro Tonne und hat sich gegenüber dem Schlusspreis von Donnerstag  (502,75 US-Dollar) somit kaum verändert.

Im Wochenvergleich wird der tendenzielle Anstieg der Preise als mögliches Vorzeichen für 2017 deutlich. Gasoil lag vergangenen Freitag noch bei 484,25 US-Dollar, Brent bei 55,16. In dieser letzten Jahreswoche hingegen lagen Gewinn und Verlust sehr nah beieinander, wechselten schnell und der eher dünn besiedelte Markt reagierte sofort auf Meldungen aus den wichtigsten Öl-Nationen.

DOE-Bericht zu US-Ölbeständen relativiert die API-Zahlen

Wie es schon oft der Fall war, relativiert der Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbestandsdaten die Zahlen des vorher veröffentlichten Bericht des American Petroleum Institute (API).

Das DOE  vermeldete zwar ebenfalls gestiegene Rohölbestände, allerdings seien diese laut der US-Bundesbehörde nicht so enorm, wie vom API berichtet. So seien die Vorräte in der vergangenen Berichtswoche auf 0,6 Mio. Barrel gestiegen, während bei API von 4,2 Mio. die Rede war.

Diese deutliche Diskrepanz hatte für kleine Kursanstiege gesorgt, auch wenn sinkende Rohölbestände zum Jahresende eigentlich die Regel sein sollten und vom Markt erwartet wurden (Erwartung: -1,4 Mio. Barrel).

Eine für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrige Raffinerieauslastung habe die untypischen Zahlen hervorgerufen, was sich auch in unerwartet sinkenden Beständen an Ölprodukten wie Benzin und Destillaten zeigen würde.

Dass sich DOE und API teilweise enorm widersprechen, ist nichts Ungewöhnliches. Der API-Bericht basiert auf freiwilligen Umfragedaten von Ölunternehmen, während der DOE-Bericht aus verpflichtenden Bestandsmeldungen generiert wird. Dennoch vertrauen Marktteilnehmer beiden Berichten – dies zeigt sich meist an sofortigen Kursreaktionen.

Prognose für 2017? Ungewiss.

Die kurzfristigen Reaktionen in dieser Woche sind jedoch im Gesamtbild nichts weiter als ein Durchatmen vor dem Stichjahr 2017, indem sich zeigen dürfte, was die OPEC-Kürzungen tatsächlich leisten können und werden.

Am 13. Januar will das Ölkartell erstmals verlässliche Zahlen zu den bisherigen Kürzungsquoten veröffentlichen und damit zeigen, ob die Absichtserklärungen der zugehörigen Länder auch in der Realität Bestand haben und den Ölpreis langfristig stützen könnten.

Zunächst erwarten Experten aktuell dennoch einen relativ ruhigen Start. Am Montag, den 02. Januar 2017 wird an den entscheidenden Warenterminbörsen NYMEX (New York Mercantile Exchange) und ICE (Intercontinental Exchange) nicht gehandelt. Hier wird der Neujahrstag einfach nachgeholt. Darum scheint es aus Expertensicht sinnvoll, dass sich Marktteilnehmer zunächst zurückhalten werden.

Wie lange die Ruhe an den Märkten anhält und ob die Preisrallye 2017 wirklich kommt, wird sich trotz aller Vorhersagen erst in der Realität zeigen. Bis dahin ist jegliche Prognose ähnlich präzise wie Bleigießen. 

Entwicklung Eurokurs

Heute Morgen startet der Eurokurs mit einer Tendenz nach oben. Aktuell notiert er bei 1,0514 US-Dollar. Der EZB-Referenzkurs für Donnerstag liegt bei 1,0453 US-Dollar, jener für Mittwoch bei 1,0401 US-Dollar.

Auch daran zeigt sich, wie stark sich das geringe Handelsinteresse in Kursschwankungen äußern kann. In der Nacht schoss der Euro gar auf 1,0653 US-Dollar, wofür Analysten Schnellballeffekte aus computergenerierten Käufen verantwortlich machen.

Stützend für die Gemeinschaftswährung wirkt sich die gestiegene Zahl an Krediten an Haushalte und Unternehmen in der Eurozone aus, welche von der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einer erhöhten Geldmenge noch weiter befeuert werden soll.

Heizölpreisentwicklung

Aktuell bewegen sich die Heizölpreise eher seitwärts – allerdings kann sich dies im schwankenden Kursumfeld schnell ändern. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostete am Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 61,70 Cent pro Liter Heizöl, etwas weniger als der gestrige Preis von rund 61,76 Cent pro Liter Heizöl.

Wir raten unseren Kunden dazu, sich noch vor dem Startschuss für eine mögliche Preisrallye 2017 zum Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Auch wenn das Jahr 2017 in Sachen Ölpreis unvorhersehbar ist, sind fallende Preise zunächst eher unwahrscheinlich und es könnte sich enorm lohnen, sich die ersten Liefertermine 2017 direkt zu sichern, bevor der Handel vollends aus dem Zwischenjahres-Schlaf erwacht.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Wir wünschen unseren Kunden jetzt erst einmal einen fröhlichen, spannenden und gelungenen Start ins neue Jahr und melden uns in der nächsten Woche mit aktuellen Prognosen und Trendberichten wieder zurück.