Ölpreise weiter im Abwärtstrend: Markt korrigiert Preiserwartung / Euro über 1,18 US-Dollar

15. November 2017, Nicola Bergau

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Langsam ist es nicht mehr die Frage ob, sondern wann die deutlichen Preiskorrekturen nach unten einsetzen. Gestern gab es bereits sichtbare Tendenzen, hervorgerufen durch die API-Daten zum US-Ölmarkt und die Preisprognose der IEA für 2018. Der Euro ist bei über 1,18 US-Dollar. Heizöl heute günstiger

Ölpreisentwicklung

Mit dem Monatsreport der International Energy Agency  (IEA) erhalten die Annahmen, dass die Ölpreise demnächst deutlich sinken könnten, weiter Gewicht. Die Nachfrage für 2018 wurde nach unten korrigiert.

Dies ließ den Markt zunächst relativ unbeeindruckt, doch deutliche Verkaufssignale aus dem US-Markt schoben später am Tag Verkäufe an. Auch die wöchentlichen Daten des American Petroleum Institutes (API) zeigen, dass die ungewöhnlich hohe Nachfrage auf dem amerikanischen Markt der vergangenen Wochen vorerst vorbei ist. Bei den relevanten Beständen gab es unerwartete Aufbauten.

Der Euro ist heute Morgen das eigentlich Interessante, ist er doch innerhalb eines Tages von einem Niveau um die 1,16 US-Dollar auf über 1,18 US-Dollar gesprungen. Grund dafür sind sehr positive Konjunkturdaten aus der Eurozone. So ergibt sich heute Morgen für Heizölkäufer ein sehr positives Bild.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 61,40 US-Dollar gestern ging es noch bei 62,86 US-Dollar in den Tag. Der Schlusspreis von Dienstag lag bei 62,21 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 550,50 US-Dollar. Hier ist die Veränderung zum Vergleichswert vom Vortag (561,75 US-Dollar) besonders deutlich sichtbar. Der Schlusspreis von Dienstag betrug ebenso 550,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Es wäre zwar zu früh, von einer Trendwende bei den Ölpreisen zu sprechen, doch die aktuelle Tendenz ist klar: Die Preise der vergangenen Wochen waren durch politische Konflikte und eine allgemeine Knappheitsstimmung auf den Märkten geprägt, die das Preisgefüge in gewisser Hinsicht verzerrten.

Nach und nach wird nun allerdings deutlich, dass es vermutlich keine reale Grundlage für diese Annahmen gibt. Selbst wichtige Mitglieder des OPEC-Deals zweifeln langsam daran, dass eine Verlängerung der Förderkürzungen 2018 etwas bringen wird bzw. für die Dealmitglieder wirtschaftlich haltbar ist.

Russland sieht Verlängerung des OPEC-Deals als zweifelhaft

Namentlich hat sich Russland laut Informanten dazu geäußert, dass es zweifelhaft sei, ob am 30. November beim OPEC-Treffen überhaupt eine Verlängerung des OPEC-Deals über März 2018 beschlossen wird. Das ist eine vom Markt viel beachtete Abkehr vom bisherigen Duktus des Nicht-OPEC-Landes, das der wichtigste Verbündete im Deal außerhalb der Kartellgrenzen ist.

Vor allem die Entwicklung der US-Ölindustrie sowie die bisherigen Preisentwicklungen nach oben werden von vielen russischen Öl-Chefs als Grund genannt. Eigentlich war für den Markt die Dealverlängerung wenigstens bis Mitte 2018 schon fast beschlossene Sache und diese Abkehr von der bisherigen OPEC-Linie könnte auf dem Weg zu Treffen für Preisturbulenzen sorgen. Schließlich sind die bisherigen Annahmen bereits in den Ölpreisen enthalten.

Der Deal hat mittlerweile seit November 2016 Bestand und wurde im Mai diesen Jahres verlängert. Die beschlossenen Förderkürzungen waren die Antwort der OPEC und weiterer Partnerstaaten auf die niedrigen Preisniveaus des letzten Jahres. Ziel ist die Absenkung des weltweiten Rohölbestands auf das sogenannte Fünf-Jahres-Durschnittniveaus und damit die Erhöhung der Ölpreise. Analysten sind sich weitestgehend einig, dass die Maßnahmen des Kartells nach anfänglichen Startschwierigkeiten mittlerweile ihre Wirkung entfalten und gingen bisher von einer Verlängerung des Deals aus.

API meldet deutliche Bestandsaufbauten

Auch beim American Petroleum Institute dreht sich der Wind: Nach Wochen von Bestandsabbauten zeigt der dieswöchige Bericht Zunahmen bei den Beständen an Rohöl und Benzin. Und zwar deutlich: Statt 1,4 Mio. Barrel weniger in den Lagern verzeichnet die Statistik 6,5 Mio. Barrel mehr Rohöl. Statt 1,1 Mio. Barrel weniger Benzin, sind es laut API 2,4 Mio. Barrel mehr.

Lediglich bei den Destillaten hätte es Abbauten über den Erwartungen gegeben, was aber in dieser Woche nicht ausreicht, um den Gesamteindruck des Berichts auszubalancieren. Warum diese Werte zustande kommen – also welche Marktmechanismen dahinter stehen – kann der API-Bericht wie üblich nicht erhellen. Dafür warten die Marktteilnehmer auf den Bericht des Department of Energy von heute Nachmittag, der Aussagen zur Produktion, Förderung, zum Import und zur Nachfrage macht.

Sollte das DOE die gleiche Tendenz vermelden – was nicht zwingend so sein muss – gibt es weitere Möglichkeiten zu Preisnachlässen. Denn die aktuelle Marktstimmung ist ein wenig anders als sonst: Wenn die Preise nicht in die eine oder andere Richtung verzerrt sind, geht vom API-Bericht häufig der deutlichste Impuls der Woche aus, Korrekturen durch die DOE-Zahlen haben meist nur dann einen sehr deutlichen Effekt, wenn sie den API-Befunden vollständig widersprechen.

Im aktuellen Umfeld einer erwarteten Preiskorrektur nach unten könnte es heute im Tagesverlauf weitere Nachlässe geben, sollte der DOE-Bericht, dessen Werte auf einer breiteren statistischen Basis stehen, ebenfalls größere Bestandsaufbauten vermelden. Schließlich kann der Markt daraus den Schluss ziehen, dass auch auf dem US-Markt der lange angekündigte Öl-Boom langsam Fahrt aufnimmt. Indikatoren wie etwa die zum ersten Mal seit Wochen gestiegene Zahl an Ölförderanlagen gibt es aktuell genug.

Entwicklung Eurokurs

Heute Morgen mussten Analysten erst einmal nachschauen, ob die Zahlen stimmen. War der Euro gestern noch mit 1,1668 US-Dollar in den Tag gestartet, steht er zum heutigen Tagesstart bei deutlich höheren 1,1822 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag betrug 1,1745 US-Dollar.

Ursache für diesen sichtbaren Schwung sind keine akuten politischen Ereignisse in Europa oder den USA, sondern schlichtweg positive Konjunkturdaten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Eurozone. Dieses habe im dritten Quartal um 0,8 Prozent in Deutschland und 0,6 Prozent insgesamt zugelegt, was deutlich über den Erwartungen liegt.

Wichtig daran: Weil es sich um harte wirtschaftliche Fakten handelt, ist der Kurssprung nicht aufgebläht oder spekulativer Natur, sondern Ergebnis einer organischen Kursentwicklung. Das könnte im Umkehrschluss bedeuten, dass der Eurokurs weiterhin stark bleibt und damit die günstige Preissituation für inländische Heizölkäufer stützt.

Heizölpreisentwicklung

Es ist klar, wie sich die Heizölpreise im aktuellen Marktumfeld entwickeln: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,81 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 61,98 Cent.

Auch wenn die Versuchung momentan groß ist, weitere Preisnachlässe abzuwarten, ist es eine sehr informierte Entscheidung, wenn Sie das aktuelle Preisniveau nutzen und sich jetzt zum Heizölkauf entscheiden.

Denn preissteigernde Faktoren, wie etwa der Nahostkonflikt oder ein neuer Euroabschwung, sind trotz der allgemeinen Stimmung Richtung Abwärtskorrektur noch lange nicht vom Tisch. Zudem haben die Preissteigerungen selbst gezeigt, dass es innerhalb weniger Tage plötzlich zu einer Trendwende kommen kann und neue Rekorde gesetzt werden.

Wenn Sie heute Morgen den Kauf auslösen, sichern Sie sich ein in Stein gemeißeltes, gefälliges Preisniveau und machen Sie sich so von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.