OPEC ohne Einigung, Heizölpreise konstant

23. November 2016,

Heizoelpreise unveraendert 231116

Die OPEC konnte sich gestern nicht auf die Förderquoten der einzelnen Kartellmitglieder einigen. Der Anstieg der Ölpreise wurde dadurch ausgebremst. Die Heizölpreise bleiben zum Vortag unverändert.

Ölpreisentwicklung

In den vergangenen beiden Tagen trafen sich die OPEC Mitglieder in Wien um die Rahmenbedingungen für eine Kürzung der Produktion auszuhandeln. Einen finalen Beschluss soll es dann bei der regulären Vollversammlung am 30. November geben.

Angesichts der zunehmenden Anzahl von Treffen und den immer zuversichtlicher klingenden Kommentaren zum Verhandlungsstand, nahm der Kaufdruck am Ölmarkt zu, die Ölpreise stiegen innerhalb von einer Woche um über zehn Prozent.

Auch gestern wurde der Aufwärtsspielraum getestet, wobei sich die 50 US-Dollar Marke bei den wichtigen Ölsorten Brent und WTI als stabile Grenze erwies. Ohne ein konkretes Ergebnis bei den Verhandlungen, werden die Ölpreise vermutlich auf dem aktuellen Niveau verharren.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Fass des europäischen Nordseeöls Brent kostet heute Morgen 49,10 US-Dollar. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird mit 447 US-Dollar pro Tonne notiert. Damit hat der zuletzt deutliche Anstieg der Ölpreise an Schwung verloren.

Im Laufe des gestrigen Tages gab es die üblichen optimistischen Kommentare zum Verlauf des OPEC Treffens. Zwischenzeitlich wurde sogar die Einigung auf die jeweiligen Förderquoten der einzelnen Kartellmitglieder in Aussicht gestellt.

Für einen Preisanstieg über die 50 US-Dollar pro Barrel reichten aber allein die Worte nicht mehr aus. Die diesbezügliche Skepsis der Marktteilnehmer wurde dann am Abend auch bestätigt, als sich herausstellte, dass die Positionen der OPEC Mitglieder doch nicht ganz so geeint sind, wie zuvor propagiert.

Ein Schlüsselrolle bei den Verhandlungen haben der Irak und der Iran. Die zweit- und drittgrößten Produzenten der OPEC hatten im Vorfeld der Verhandlungen gefordert, von den Produktionskürzungen ausgenommen zu werden.

Die Ölproduktion vom Iran liegt noch unter dem Niveau vor dem Ölembargo. Dieses will der Iran aber wieder erreichen. Der Irak weigert sich bisher die Kürzungen mitzutragen, da der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat sehr kostenintensiv ist und auch die Kriege mit den USA noch nachwirken.

Nun standen neue Kompromissvorschläge im Raum, die als Grundlage für eine Einigung dienen sollten. Geeinigt hat man sich jedoch nicht. Vertreter des Iraks bezeichneten eine diskutierte Produktionskürzung um die vier Prozent als nicht fair.

Fest beschlossen wurden Ausnahmen für Libyen und Nigeria, deren Ölproduktion durch Konflikte im eigenen Land am Boden liegt. Dagegen wurden dem Irak und Iran anscheinend keine Sonderstellungen zugestanden. Diese beiden Länder sollen den gestrigen Vorschlägen für einen Kompromiss daher auch nicht zugestimmt haben.

Die meisten Analysten rechnen aber weiterhin fest mit einem Abkommen. Angesichts der immer neuen und zuversichtlichen Kommentare wäre ein Scheitern mit einem enormen Vertrauensverlust der OEPC verbunden. Die Ölpreise würden in der Folge vermutlich bis in den Bereich von 40 US-Dollar einbrechen.

Mit einem Abkommen liegen die kurzfristigen Ölpreisprognosen bei 55 bis 60 US-Dollar pro Barrel. Mittelfristig könnten die Ölpreise dann aber auch wieder nachgeben, da die US-Ölproduktion bei dem höheren Preisniveau wieder ausgebaut werden könnte.

Zuletzt wurde der größte Ölfund in der Geschichte der USA gemeldet. Forscher schätzen das Volumen im Schiefergestein des zusammenhängenden „Wolfcamp“ Gebietes auf 20 Milliarden Barrel Rohöl sowie zusätzlichen Mengen an Erdgas. Allein das Öl hat aktuell einen Marktwert von 900 Milliarden Dollar.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs schwankt um 1,06 US-Dollar. Damit hat die rasante Talfahrt nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten ein vorläufiges Ende gefunden. Der Eurokurs war um über sechs Cent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 gefallen.

Der Druck auf den Euro wird mittelfristig hoch bleiben. Mitte 2008 war ein Euro noch 1,60 US-Dollar wert. Angesichts der Niedrigzinspolitik seitens der Europäischen Zentralbank und den politischen Unsicherheiten in der Eurozone, halten Analysten die Parität zum Dollar für nicht mehr unwahrscheinlich.

In den USA erwartet man nach der Wahl von Trump und den im Vorfeld angekündigten Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben, dass Konjunktur und Inflation anziehen könnten. Eine  weitere Zinserhöhung im Dezember soll so gut wie feststehen. 

Durch ein höheres Zinsniveau wird eine Währung für Anleger attraktiver und damit gestärkt. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich die Importe für die Eurozone bei einem sinkenden Eurokurs.

Heizölpreisentwicklung

Der Aufwärtstrend der Heizölpreise hat ein zumindest vorläufiges Ende gefunden. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt weiterhin 56 Cent pro Liter Heizöl.

In den nächsten beiden Tagen ist mit dem „Thanksgiving“ Feiertag und auch am dem darauf folgenden „Black Friday“ der Börsenhandel in den USA stark eingeschränkt. Die meisten Händler nutzen den Feiertag für ein langes Wochenende.

Da Händler vorher kaum noch spekulative und damit risikoreiche Positionen aufbauen werden, erwarten wir bis zum Ende der Woche nur wenig Bewegung beim Heizölpreis. Auch danach sind deutlich Preisnachlässe nicht sehr wahrscheinlich. Die Ölpreise werden bei positivem Ausgang der OPEC Verhandlungen eine feste Tendenz behalten und ein steigender Eurokurs ist momentan nicht in Sichtweite.

Gerade bei einem sehr niedrigen Füllstand im Heizöltank raten wir unseren Kunden daher auch weiterhin zum baldigen Heizölkauf. Sehr kurzfristige Lieferungen sind in mehreren Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.