OPEC-Treffen ohne sichtbare Effekte – weniger US-Ölplattformen: Ölpreise stabil auf hohem Niveau

25. September 2017, Nicola Bergau

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Die neue Handelswoche startet relativ ruhig: Die Ölpreise sind weitestgehend stabil und pendeln auf den hohen Niveaus der vergangenen Woche. Das Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern am Freitag hatte keine Ergebnisse zu verlauten und erneut gibt es weniger US-Ölplattformen.Euro hat nachgegeben.

Ölpreisentwicklung

Die 39. Woche des Jahres 2017 beginnt mit einem relativ ruhigen Ölmarkt und dementsprechend stabilen Ölpreisen – die allerdings ihr hohes Niveau, das sie zum Ende der vergangenen Woche erreichten, nicht aufgegeben haben.

Am Freitag hatten sich OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten zu einem JMMC-Treffen (Joint OPEC/Non-OPEC Ministerial Monitoring Committee) in Wien eingefunden. Dieses blieb ohne richtungsweisende Ergebnisse, zumindest drang nichts an die Öffentlichkeit.

Der wöchentliche Baker Hughes-Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen vermeldete indes erneut einen Rückgang im „Rig Count“ – aber auch das ist ein Trend, den der Markt bereits kennt und dementsprechend eher zurückhaltend bewertet.

Der Euro hat seit Freitag etwas an Wert verloren, was aber weniger auf den Ausgang der Bundestagswahl zurückzuführen ist, als mancher Analyst gedacht hätte.

Insgesamt stehen die Zeichen heute Morgen dennoch auf etwas günstigeren Heizölpreisen, obwohl der Euro schwächelt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 56,78 US-Dollar, knapp über dem Startpreis von Freitag. Der Schlusspreis vor dem Wochenende lag bei 56,86 US-Dollar. Im Wochenvergleich hat sich das Nordseeöl Brent sukzessive um einen Dollar pro Fass verteuert.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 539,50 US-Dollar. Hier betrug der Vergleichswert für Freitag noch 540 US-Dollar, der Schlusspreis vor dem Wochenende betrug 541,50 US-Dollar. Bei ICE, einem Wert, der sich sonst deutlicher verändert, können diese Preisunterschiede im Endeffekt als „vernachlässigbar“ eingeordnet werden. Aber auch hier sehen wir im Wochenverlauf einen Anstieg von rund 6 Dollar pro Tonne.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

OPEC-Treffen ohne Ergebnisse

Die Zusammenkunft des Kontrollgremiums, das am Freitag in Wien den aktuellen Stand des OPEC-Deals bewertete, blieb ohne verlautbare Ergebnisse. Das enttäuschte den Markt etwas, hatte er sich doch wenigstens Hinweise darauf erhofft, wie es mit dem Deal nach März 2018 weitergehen sollte.

Selbst inoffizielle Statements widersprachen sich: Russland sagte, eine Entscheidung darüber sei erst im Januar zu erwarten, Venezuela sprach vom November dieses Jahres. Dieser Termin scheint durchaus wahrscheinlicher, denn am 30. November tritt die Vollversammlung zusammen, die Entscheidungsfähigkeit hat. Kurz vorher werden Quoten mit den am Deal beteiligten Nicht-OPEC-Ländern festgelegt.

Immerhin, der Deal scheint endlich erfolgreiche Effekte zu haben. Gerade im August sei das globale Ölangebot durch Export- und Förderkürzungen gesunken. Außerdem hat sich Nigeria, das neben Libyen erstmals mit am Deal-Tisch saß, zu einer Förderbegrenzung bei 1,8 Mio. Barrel/Tag bekannt. Libyen indes zeigte sich dazu nicht bereit, weil das Land sowieso unter niedrigeren Förderungen aufgrund von kämpferischen Auseinandersetzungen leide und sein Potential noch lange nicht erschöpft habe. Beide Länder hatten zuletzt die Deal-Bemühungen immer wieder torpediert. Sie sind zwar OPEC-Mitglieder, waren aber ausgenommen, da sie unter enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten leiden.

Nichts von diesen Aussagen oder Fakten ist tragfähig oder neu, sodass das Treffen in dem Sinne auch keine Auswirkungen auf den Markt hatte. Bis eben auf die Enttäuschung der Anleger.

Erneut weniger US-Ölbohranlagen

Ob man bei einem dritten Rückgang der Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen laut Baker Hughes-Report wirklich von einem anhaltenden Trend sprechen kann, muss dahingestellt bleiben. Dennoch: Mit 5 Plattformen weniger und einer Gesamtzahl von 744 Anlagen baut die amerikanische US-Ölindustrie momentan die Höchstwerte von Anfang August kontinuierlich ab.

Dafür kann es mehrere Gründe geben, die jedoch alle eher spekulativ sind. Es dürfte sich erstens um Nachwehen der beiden verheerenden Hurricanes handeln, nach denen die Unternehmen erst einmal bestehende Anlagen warten und wieder hochfahren müssen. Zweitens könnte nach der Hochphase des Anbohrens bzw. Erschließens nun die Phase der Inbetriebnahme und Förderbereitschaft neuer Anlagen folgen. Das ergibt im aktuellen Preisumfeld auch durchaus Sinn, schließlich werden die Zeiten für Ölunternehmen seit Wochen lukrativer.

In jedem Fall heißt dies aber nicht, dass mit weniger US-Öl zu rechnen ist. Eher im Gegenteil. Denn wenn die erschlossenen Anlagen ihren Betrieb aufnehmen, könnte sich mit Verzögerung eine amerikanische Ölschwemme anbahnen, die den Preis empfindlich drückt. Auch dieser Faktor spielt gerade für die OPEC eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, eine Entscheidung zum Kürzungsdeal 2018 zu treffen.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 25.09.2017

  • Statement EZB-Präsident Draghi
  • Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschland

Dienstag, 26.09.2017

  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 27.09.2017

  • EIA Rohöl Lagerbestand

Donnerstag, 28.09.2017

  • Werte zu Geschäftsklima und wirtschaftlichem Vertrauen, Eurozone
  • Konsumausgaben, USA
  • BIP, USA

Freitag, 29.09.2017

  • Arbeitsmarkt- und Konjunkturzahlen, Deutschland
  • Verbraucherpreisindex, Eurozone
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs zeigt sich zum Wochenstart zwar nicht stark bewegt, hat aber eine aktuell negative Tendenz. Am Morgen notierte er bei 1,1922 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag lag noch bei 1,1961 US-Dollar.

Für viele Beobachter überraschend hat der Wahlausgang in Deutschland bisher scheinbar keine wirklich nachhaltigen Auswirkungen auf die Devisenmärkte. Gestern Abend gab es eine kleine Delle in der Notierung, diese hat sich momentan fast wieder ausgeglichen.

Heute könnte das Statement des EZB-Präsidenten Mario Draghi eine entscheidende Rolle für den Eurokurs spielen. Schließlich war es in der vergangenen Woche das amerikanische Gegenstück, die Notenbank Fed, die mit ihrer Zinssatzentscheidung dem Dollar mächtig Aufrieb gab. Ein Statement der EZB könnte hier möglicherweise einen etwas ausgleichenden Charakter haben.

Heizölpreisentwicklung

Mit recht stabilen Ölpreisen und einem schwächeren Eurokurs stehen die Zeichen für inländische Heizölkäufer heute Morgen zwar auf Anstieg, doch die leichten Nachlässe an den Börsen zeigen Wirkung: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,36 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 58,41 Cent.

Dieses aktuelle Preisniveau ist eine Verschnaufpause für den Markt, die sich inländische Heizölkäufer am besten zunutze machen. Denn bereits in dieser Woche gibt es wieder Potential für mögliche Steigerungen. Gerade die beiden Statistiken zur Entwicklung des amerikanischen Ölmarktes sollten im Auge behalten werden, hatten sie doch in den vergangenen Wochen immer wieder für einen Anstieg gesorgt. Auch der Eurokurs bleibt in dieser Woche bestimmend, wobei es hier momentan eher so aussieht, als könnte dieser kaum den Sprung über 1,2 US-Dollar schaffen.

Auch bringt jeder Tag den europäischen Markt weiter in Richtung Wintersaison, von der manche Meteorologen behaupten, sie dürfte dieses Jahr sehr heftig ausfallen. Alle Vielleichts und Eventualitäten können Sie umgehen, wenn Sie sich jetzt für den Heizölkauf entscheiden.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.