Rückgang der US-Ölbohranlagen gestoppt

23. Mai 2016,

Heizoelpreis-sinkt-23-05-2016

Erstmalig seit acht Wochen ist die Anzahl der aktiven amerikanischen Ölbohranlagen in der vergangenen Woche nicht gesunken. Erste Anzeichen deuten auf ein mögliches Ende des Angebotsdefizites hin. Der Heizölpreis fällt nach dem Wochenende wieder unter 52 Cent pro Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Auch zum Beginn dieser Woche liegt der Ölpreis zunächst weiterhin unter 49 US-Dollar je Barrel. Die Erwartungen der Marktteilnehmer auf ein Ende der unterversorgten Marktlage scheinen den Ölpreis derzeit wieder etwas zu drücken.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird zum Auftakt dieser Woche für rund 48,50 US-Dollar je Barrel gehandelt. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt knapp unter 440,00 US-Dollar je Tonne. Dieser zeigt damit bisher kaum Veränderung verglichen mit seinem Stand zum Ende letzter Woche.

Die Produktionsausfälle in Nigeria, Libyen und Kanada halten an und sind weitgehend unverändert. Die Einigungen in Libyen Mitte/Ende letzter Woche scheinen bisher noch keine deutlichen Auswirkungen auf die Ölpreisentwicklung zu zeigen.

Jedoch sind Analysten der Meinung, dass durch die sich bessernde Wettersituation in Kanada die Gefahr für die Ölförderanlagen abgenommen hat. So liegen die fehlenden kanadischen Exportmengen inzwischen nur noch bei knapp unter einer Million Barrel pro Tag.

Desweiteren hat die kanadische Regierung die Evakuierung der großen Ölförderanlagen aufgehoben.  Zurzeit darf noch nicht mit der Produktion begonnen werden, jedoch wird in der ersten Wochenhälfte mit einer Wiederinbetriebnahme gerechnet.

Ein weiterer belastender Faktor für die Ölpreise war die Zählung der aktiven US-Ölbohranlagen vom letzten Freitag, die zum ersten Mal seit acht Wochen keinen Rückgang ausweist. Außerdem berichten einige Analysten, dass in den USA mithilfe von neuen Anlagen auch bei Ölpreisen unter 50 US-Dollar vereinzelt wieder rentabel gefördert werden könne.

Ob sich die Stabilisierung der Anzahl aktiver amerikanischer Ölbohranlagen bereits auf die Ölproduktion in den USA auswirkt, wird sich am Mittwoch zeigen, wenn das Department of Energy diesbezüglich offizielle Zahlen veröffentlicht.

Sollte sich der erwartete Rückgang des Angebotsdefizits bestätigen, könnte es beim Ölpreis zu einer Abwärtsbewegung kommen. Da die Ölpreise zuletzt sehr schnell angestiegen waren, rechnet zumindest ein Teil der Marktteilnehmer in den kommenden Monaten mit einer Korrektur.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 24.05.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)

Mittwoch, 25.05.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)

Freitag, 27.05.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Rede von Janet Yellen (Vorsitzende US-Notenbank)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Auch nach dem Wochenende gibt es beim Euro/Dollar-Kurs keine signifikanten Veränderungen. Damit liegt der Wert für einen Euro momentan weiterhin über 1,12 US-Dollar.

Größere Änderungen im Wechselkurs könnten in Zukunft erwartet werden, wenn die US-Notenbank Fed im Juni eine Zinserhebung festlegen sollte. Weitere Informationen darüber könnte die Rede der Vorsitzenden Janet Louise Yellen an diesem Freitag mit sich bringen.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet nach dem Wochenende im bundesweiten Durchschnitt 51,91 Euro pro 100 Liter Heizöl. Damit fällt der Heizölpreis nach dem Peak der letzten Woche wieder unter die Grenze von
52 Cent pro Liter Heizöl.

Sollte ein Ende der Unterversorgung des Marktes zeitnah einsetzen oder sogar die Überversorgung zurückkehren, könnte der Preis weiter sinken. Momentan zeigt der Heizölpreis aber keine signifikanten Schwankungen.

Schwankungen von ein bis zwei Cent pro Liter Heizöl sind aber immer möglich. Wir empfehlen daher unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von vermeintlich kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.