Starke Abwärtsbewegung bei den Ölpreisen

9. März 2017,

Heizölpreise sinken 090317

Preise für Rohöl lassen deutlich nach. Saudi-Arabien ist nicht länger bereit, seine Fördermengen über Gebühr zu kürzen. US-Arbeitsmarktdaten fallen allem Anschein nach positiv aus.

Ölpreisentwicklung

Nach einer Talfahrt am Mittwoch geben die Ölpreise am Donnerstag weiter nach. Ein überraschend deutlicher Anstieg der Ölreserven in den USA hatte die Ölpreise stark belastet. Aus den USA kam die Meldung, dass die Lagerbestände an Rohöl bereits die neunte Woche in Folge gestiegen waren.

Man darf gespannt auf das nächste OPEC-Treffen im Mai blicken, wo es unter anderem um eine eventuelle Verlängerung der Förderkürzungen gehen wird. Sollte die Quoteneinhaltung der OPEC weitere Risse bekommen, wäre eine anhaltende Abwärtsbewegung der Ölpreise möglich. Aktuell sieht es so aus, als müsse die OPEC die Produktionskürzungen zwingend über die erste Jahreshälfte hinaus verlängern, um die Überversorgung zu nivellieren.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent startet heute Morgen mit 53,58 US-Dollar in den Tag, das sind +0,47 US-Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert für die Lieferung im März aktuell bei 472,25 US-Dollar und somit mit einem Minus von -10,25 US-Dollar zum Schlusspreis vom Mittwoch.

Die am Dienstag veröffentlichten neuen API-Zahlen (American Petroleum Institutes) überraschen mit eindeutigen Zuwachs an Rohöllager von +11,6 Mio. Barrel. Diese Zahl hat die Prognosen weit übertroffen. Die US-Rohölbestände erzielten ein neues Hoch. Die gestern vom Department of Energy (DOE) veröffentlichten Zahlen sprechen sowohl für eine aufsteigende als auch eine absteigende Reaktion. Erwartet wurde, dass die Importe von Rohöl in den USA abnehmen und dadurch die Bestände reduziert werden können. Die Produktionskürzungen sollten sich weltweit betrachtet als letztes auf die US-Ölbestände auswirken, da die Schiffe nahezu sieben Wochen benötigen, um die Ladungen vom Persischen in den Mexikanischen Golf zu liefern. Es ist zu erwarten, dass die Importe nun peu à peu abnehmen und dadurch die Bestandsaufbauten ein Ende nehmen, wenn nun zeitverzögert die Kürzungen ab Januar greifen.

Saudi-Arabiens Unzufriedenheit bezüglich des Beitrags einiger anderer Ölexportländer zu den Förderdrosselungen ist durchaus zu spüren. Manche Länder halten ihre Zusagen nicht ein bzw. setzen diese nicht planmäßig um. Saudi-Arabien hat nun für Öllieferungen für den Monat April nach Asien seine Preise deutlich reduziert. Ein Zeichen, dass Saudi-Arabien nicht länger bereit ist, alleine über Gebühr zu kürzen. Das potentielle Marktungleichgewicht durch den erneuten Anstieg der US-Ölfördermengen existiert somit immer noch. Glaubt man den Aussagen des russischen Energieministers, so werde Russland in die Bresche springen und an den angekündigten strikten Drosselungen festhalten.  

In Libyen ist die Situation nach wie vor angespannt. Die Häfen sind teilweise noch eingenommen, das heißt Ölexporte sind aktuell noch nicht möglich. Aufgrund der nach wie vor instabilen Sicherheitslage sind die Mitarbeiter an den Häfen stark reduziert, die Ölverarbeitung hinkt infolgedessen hinterher. Bedingt durch die Schließung der Exportterminals ist Libyens Ölproduktion zurzeit rückläufig.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs hat sich am Mittwoch kaum verändert. Heute Morgen notiert er bei 1,0543 US-Dollar und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,0576 US-Dollar festgesetzt.

Im gestrigen Tagesverlauf richtete sich der Blick auf die überraschend guten Daten vom US-Arbeitsmarkt und die mögliche schnelle Zinserhöhung durch die US-Notenbank. Diese beiden Faktoren beeinflussten die Gemeinschaftswährung kaum. Der amerikanische Arbeitsmarktdienstleister (ADP) gab für Februar einen starken Stellenzuwachs an. Diese Daten gelten als Richtwert für die offiziellen Arbeitsmarktdaten der US-Regierung, die am kommenden Freitag veröffentlicht werden. Diese Information macht eine US-Leitzinserhöhung in der nächsten Woche greifbar.

Mit Spannung wird das Aufeinandertreffen nächste Woche zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem amerikanischen Präsident Donald Trump erwartet. Aus deutscher Sicht soll es unter anderem darum gehen, die US-Regierung davon zu überzeugen, von einer Einfuhrsteuer für ausländische Unternehmen abzusehen. Immer wieder hatte Trump angekündigt, eine bis zu 20 %ige Einfuhrsteuer auf deutsche Produkte an der US-Grenze zu erheben. Ein mögliches Szenario zum Gegensteuern könnte so aussehen, dass die Europäische Union die Zölle für US-Importe erhöht. Hierfür wäre jedoch die Zustimmung der Welthandelsorganisation (WTO) und der gesamten EU-Staaten erforderlich. Für die US-Unternehmen ist der europäische Binnenmarkt – gemessen an den getätigten Investitionen der wichtigste ausländische Wirtschaftsraum.

Heizölpreisentwicklung

Aufgrund der gefallenen Ölpreise ergeben sich für Verbraucher heute Morgen Heizölpreise,  die deutlich unter Vortagesniveau liegen. Eine 3000 Liter Heizöl Standard-Lieferung kostet heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 58,85 Cent pro Liter Heizöl. Gestern waren es zur gleichen Zeit 59,80 Cent pro Liter.

Auch wenn die Witterung derzeit recht mild ist und vollkommen unklar ist, wie sich die Preise in 2017 letztendlich entwickeln, raten wir unseren Kunden dazu, jetzt zu handeln und sich das aktuelle Preisniveau zu sichern und sich zum Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. 

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie das Heizöl auf Raten kaufen oder das Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.