Erdölgewinnung in Deutschland – Teil 1 unserer Serie „Aus der Welt des Öls“

Erdölgewinnung in Deutschland © Luckyboost  / Fotolia.com

Beim Stichwort Erdölförderung denken viele Menschen sofort an texanische Ölbarone und arabische Ölscheiche. Was oft vergessen wird: Auch in Deutschland wird der wichtige Brennstoff gefördert. Wir zeigen Ihnen die Verteilung der Erdölfelder und die Bedeutung der Produktion im Inland.

Saudi-Arabien, Russland und die USA, das sind die drei führenden Länder bei der Erdölgewinnung und diese fallen den meisten selbstverständlich auch als erstes bei dem Thema ein. Aber in Deutschland gibt es ebenfalls Reserven, die gefördert und genutzt werden. Davon können etwa 2,5 bis 3 Prozent des deutschen Bedarfs an Erdöl abgedeckt werden. Wo wird das meiste Erdöl gewonnen?

Mit 55 Prozent liegt Schleswig-Holstein ganz klar auf dem ersten Platz, gefolgt von Niedersachsen mit 34 Prozent. Rheinland-Pfalz belegt den dritten Platz, allerdings mit nur acht Prozent. Deutlich geringer ist die Beteiligung an der Erdölgewinnung bei Bayern - hier sind es lediglich zwei Prozent. Die restlichen zwölf Bundesländer haben einen schwindend kleinen Anteil, da der Wert insgesamt nur bei einem Prozent liegt.

Vermutlich denken vielen Menschen bei der Erdöl-Förderung in Deutschland an die Bohrinseln in der Nordsee. Diese sind der Grund, warum Schleswig-Holstein die Liste anführt. Mittelplate im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vor Friedrichskoog ist das größte deutsche Ölfeld. Rund 65 Prozent des Inlandbedarfs werden darüber abgedeckt.

Aber es gibt auch Erdölfelder auf dem „Festland“. Zu den wichtigsten gehört das westliche Emsland – bei der Bedeutung für die deutsche Erdölgewinnung folgt es direkt nach Mittelplate. Es gibt sogar im Alpenvorland Ölfelder zur Förderung. Diese sind zwar stillgelegt, aktuell wird aber bei Testbohrungen geforscht, ob eine Wiederaufnahme der Förderung sinnvoll sein kann.

 

Erdölgewinnung in Deutschland ist wichtig für die Wirtschaft

 

Die Erdölproduktion im eigenen Land stellt eine Entlastung für die Leistungsbilanz der Bundesrepublik dar. Denn jede Tonne Erdöl, die im Inland gewonnen wird, muss nicht aus anderen Gebieten importiert werden.

Gleichzeitig sind die Unternehmen der Förderindustrie ein wichtiger Wirtschaftfaktor. Sie sind auch international an Förderprojekten beteiligt und schaffen damit Arbeitsplätze, zahlen Steuern und vergeben Aufträge. Auch wenn Deutschland also weltweit betrachtet deutlich hinter den Marktführern liegt, ist die Erdölgewinnung im Inland wichtig für unsere Wirtschaft.