Abwärtspotenzial bei den Ölpreisen – Euro bleibt stabil

21. November 2017, Peter Dudda

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Die Ölpreise haben ihre Gewinne vom Freitag am Montag zu großen Teilen wieder abgegeben. Trotz des Scheiterns der Koalitionssondierungen der Jamaika-Parteien hat der Euro nur wenig nachgegeben und hält sich stabil um die 1,17 US-Dollarmarke. Irak möchte Ölförderung ausweiten. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Noch am Freitag sorgten Äußerungen des saudischen Ölministers, den OPEC-Deal am 30. November nicht nur verlängern, sondern auch ausweiten zu wollen, für eine verhältnismäßig heftige Preisreaktion. Die Kurse stiegen bis zum Handelsschluss deutlich an, das Abwärtspotenzial welches sich seit Mittwoch letzter Woche eingestellt hatte, wurde dadurch vollumfänglich aufgehoben.

Am Montag starteten die Märkte dann eher verhalten in die neue Handelswoche. Bis zum Mittag pendelten die Notierungen in einer engen Spanne um ihre Startniveaus, ab dem frühen Nachmittag setzte sich dann eine Abwärtsspirale in Gang, die sich allerdings nicht bis Handelsschluss durchsetzen konnte. So sorgten vor allem Gewinnmitnahmen größerer Anleger für den leichten Preiseinbruch. Erst zum späten Abend nutzen die Händler die Tagestiefs für erneute Käufe, dennoch gingen alle relevanten Kurse mit Verlusten aus dem Handel.

Letztlich war klar, dass sich das hohe Gesamt-Preisniveau ohne triftigere Gründe nicht lange auf dem aktuell hohen Niveau halten kann. Die in der gestrigen Heizölnews angesprochen Konsolidierung der Ölmärkte setzt sich nun scheinbar fort – vorausgesetzt das aktuelle Marktumfeld bietet keine neuen Überraschungen.

Für unsere Heizölkunden bedeutet die gestrige Entwicklung vor allem eines: günstigeres Heizöl. Kunden sollten aber in jedem Fall bedenken, dass die Bewegung an den Märkten – Konsolidierung hin oder her – die nächsten Tage abflauen könnte. Dies gilt insbesondere mit Blick auf den 30. November, an dem sich die OPEC und ihre Partner auf die Verlängerung ihres Förderkürzungsdeals über März 2018 hinaus einigen wollen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert am Dienstagmorgen bei 62,30 US-Dollar. Der Schlusspreis von Montag lag bei 62,22 US-Dollar. Am Montagmorgen kostete ein Barrel noch 62,72 US-Dollar.

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis ICE Gasoil, steht am Morgen des zweiten Tages der Handelswoche bei 559,25 US-Dollar für die Lieferung im Dezember. Zum Handelsschluss am Dienstag kostete eine Tonne noch 556,00 US-Dollar. Am Montagmorgen waren es noch 562,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Irak will Ölproduktion weiter ausbauen

Der Irak gilt als eines der „Sorgenkinder“ des OPEC-Deals und hat im laufenden Jahr immer wieder mit der Nichteinhaltung der selbstauferlegten Förderquoten für Aufsehen an den Märkten gesorgt. In den letzten Monaten stand der Staat vor allem wegen der innerpolitischen Auseinandersetzungen mit der halbautonomen Region Irakisch-Kurdistan im Interesse der Handelsplätze.

Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region sorgten im September für eine Preisrally, immerhin stand die Gefahr im Raum das den Märkten täglich 300.000 Barrel Öl nicht mehr zugänglich gemacht werden könnten. Schlussendlich kam es durch den Konflikt tatsächlich zu Lieferausfällen aus dem irakischen Norden. Dies lässt sich deutlich am Rückgang der Exporte beziffern, welche in der ersten Novemberhälfte um knapp 40% im Vergleich zu den Vergleichszeiträumen zwischen Januar und September zurückgegangen sind.

Nun werden Bekundungen deutlich, dass der Irak alles daran setzen werde die Produktion wieder auf das Vor-Krisenniveau auszubauen. Bis zum Ende des Jahres sollen so wieder 5 Millionen Barrel pro Tag gefördert werden. Im Oktober lag die Förderung noch bei ca. 4,4 Millionen Barrel pro Tag.

Anzahl aktiver US-Förderanlagen stabil

Mit Blick auf die Anzahl aktiver US-Förderanlagen sind diese Woche aus den USA wohl keine Überraschungen zu erwarten. Konnte letzte Woche noch eine Zunahme der aktiven Anlagen um acht Anlagen vermeldet werden, hat sich die Zahl in der letzten Berichtswoche nicht geändert. Eigentlich ist diese Entwicklung mit Blick auf Erfahrungswerte verwunderlich, sollten doch gerade die aktuell hohen Ölpreise für mehr Aktivität der US-Produzenten sorgen.

Endgültige Entwarnung kann zumindest auch von dieser Seite nicht gegeben werden. Nach Meldungen der vergangenen Woche sind bereits mehrere 1000 Quellen angebohrt und damit erschlossen. Bei Bedarf müssen diese nur noch angezapft werden – umso länger sich die Ölpreise auf dem aktuell hohen Niveau halten, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung der US-Produktion.

Die Gefahr einer US-Ölschwemme ist also nicht gebannt, gleichzeitig aber auch nicht kurzfristig zu erwarten. Weitere Hinweise zur Entwicklung auf dem US-Markt liefert heute Nachmittag das wöchentlich veröffentlichte Zahlenwerk des American Petroleum Institute (API). Wie immer erhalten Sie morgen an dieser Stelle eine erste Einschätzung zu den Zahlen.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung startet mit 1,1738 US-Dollar wieder etwas schwächer als noch am Montag, aber weitestgehend stabil in den Dienstag. Zum Handelsschluss am Vortag stand der Euro bei 1,1735 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Montag auf 1,1781 US-Dollar fest.

Die Belastung des Euro hat dem Vernehmen nach vor allem zwei Gründe. So belasteten die gescheiterten Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und den Grünen, aber auch robuste US-Wirtschaftsdaten den Kurs. Für heute stehen vorerst keine größeren Veröffentlichungen von relevanten Zahlen an.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen ist die Situation bei den Heizölpreisen für unsere Kunden wie bereits beschrieben etwas günstiger, wenn auch der unter Druck geratene Euro den leichten Ölpreisrückgang wieder aufrisst: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,86 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 62,14 Cent.

Trotz des aktuelle hohen Preisniveaus ist es nicht anzuraten mit dem baldigen Heizölkauf zu warten, insbesondere dann, wenn die Vorräte in Ihrem Tank zu Neige gehen. Die Entwicklungen an den Märkten werden mit Blick auf die letzte Woche sprunghafter und keiner kann mit Sicherheit voraus sagen wie die kurzfristige Preisentwicklung weiter von statten gehen wird – Konsolidierung hin oder her. Darüber hinaus sollten unsere Kunden bedenken, dass es jahreszeitbedingt zu längeren Lieferzeiten kommen kann.

Wenn Sie sich jetzt für den Heizölkauf entscheiden, machen Sie sich von den weiteren Entwicklungen unabhängig und sichern sich darüber hinaus ein immer noch annehmbares Preisniveau.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.