Stimmungsumschwung zum Handelsstreit: Ölpreise fallen, Heizöl wird günstiger
19. November 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Erneuter Stimmungswechsel beim Handelsstreit nach Trump-Kommentaren
- EIA: USA produzieren kontinuierlich mehr Öl
- Brent bei 62,29 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 572,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1079 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 66,60 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,60 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 67,91 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ USA und China treiben Handelsgespräche voran
▲ China steigert Rohölimporte
► Brexit ungeklärt
► IEA-Jahres- und Monatsbericht
▼ Kasachstan steigert Rohölförderung
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 62,29 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 63,21 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 62,25 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 572,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 587,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 571,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Markteinstellung zum Voranschreiten der Handelsgespräche zwischen China und den USA ändert, nimmt immer weiter zu. Hatten wir gestern Morgen noch Ölpreise auf einem 2-Monatshoch vermeldet, ist von diesen Preissteigerungen heute nicht mehr viel übrig.
Grund dafür sind Kommentare Trumps, nach denen der aktuelle Deal mitnichten dafür da sei, bestehende Zölle abzubauen. Dieser Abbau von Handelsschranken ist jedoch für die Wirtschaft ein wichtiger Faktor, um den Konjunkturmotor – und damit die Nachfrage nach Öl – wieder anzuschieben.
Somit mehren sich erneut pessimistische Stimmen, die an der Verabschiedung eines Deals generell zweifeln bzw. den Inhalt des Deals als nicht weitreichend genug betrachten. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen China und den USA ist zwar inzwischen hinlänglich bekannt. Doch die deutliche Preisabnahmen zeigen auch, dass der Markt davon langsam genug hat und klare Fakten erwartet, mit denen er operieren kann. Ob und wie diese Fakten geschaffen werden, ist aber weiterhin offen.
Tatsache ist jedoch, dass sich die OPEC aktuell wohl mit ihrer Einschätzung verkalkuliert, dass die US-Ölindustrie an Schwung verliere. Dieser Verlust ist eine Säule, auf der die aktuelle Haltung des Ölkartells steht, dass man keine höheren Förderbegrenzungen beschließen müsse. Es reiche, auf eine rigorose Einhaltung der aktuellen Quoten zu achten.
Ein US-amerikanischer Produktivitätsbericht zur heimischen Industrie zeichnet unterdessen eine andere Ausgangslage. Laut EIA-Statistik könnte die Förderung im November von vormals geschätzten rund 8,97 Mio. B/T auf mehr als 9 Mio. B/T gestiegen sein. Genaueres weiß man natürlich erst nach Monatsende und dann auch erst mit der für Behörden üblichen Verzögerung.
Das Wichtige an diesem Bericht ist zudem, dass die EIA von einer weiteren Steigerung auch im Dezember ausgeht. Damit sind zwar noch keine Aussagen über 2020 getroffen, doch die Stoßrichtung ist klar: Die US-Ölproduktion nimmt zu und gräbt damit der OPEC zunehmend Wettbewerbsanteile ab – zumal die amerikanische Sorte WTI im Vergleich zum „Marktführer“ Brent minimal hochwertiger ist, aber bisher stets günstiger notiert.
Letztendlich ist der EIA-Impuls heute Morgen jedoch erst einmal ein weiterer Grund, warum die Ölpreise sinken. Für inländische Heizölkäufer ergibt sich damit eine erfreuliche Preislage, die zudem von einem weiterhin stabilen Euro befeuert wird.
Es ist daher eine hervorragende Entscheidung, den Heizölkauf zum freundlichen Preisniveau auszulösen und sich von den aktuellen Stimmungsschwankungen am Markt sowie der beginnenden Winternachfrage in unseren Breitengraden unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1079 US-Dollar, am Montag waren es 1,1021 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1061 US-Dollar festgesetzt.
Die anhaltend stabile Euronotierung ist zwar im aktuellen Marktumfeld eine eher ungewöhnliche Sache, sollte aber nicht überbewertet werden. Denn vorrangig beruht die Stabilität auf einem impulsarmen Devisenhandel, dem es an Richtungsanweisungen in Form von Konjunkturdaten oder Wirtschaftsneuigkeiten fehlt.
Das ändert aber nichts daran, dass es in den vergangenen Tagen immer wieder minimal positive Fingerzeige aus dem Euroraum gab, dass man der drohenden Rezession besser trotze als erwartet. Heute könnte die gesamteuropäische Leistungsbilanz für Bewegung sorgen.
Zudem steht diese Woche ganz im Zeichen der Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks. Sowohl die EZB als auch die Fed werden sich öffentlich in vielen Reden hochrangiger Vertreter zu Wort melden und mehrere wichtige Sitzungen abhalten.
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