Heizölpreis sinkt: OPEC+ mit schwachem Kompromiss
9. Juni 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Verlängerung des OPEC+ Deals – ein schwacher Kompromiss?
- Anhebung der Preisprognosen: die Differenz zwischen Rohöl- und Produktpreisen wächst
- Blockade des größten libyschen Ölfelds
- Brent bei 41,22 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 329,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1281 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 49,86 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 49,86 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 51,41 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ OPEC+ Deal wird um einen Monat verlängert
▲ Libyens größtes Ölfeld erneut durch bewaffnete Gruppen blockiert
▲ Festere Arbeitsmarktdaten in den USA
▼ Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate stoppen freiwillige Zusatzkürzungen
▼ Neues Konfliktpotenzial zwischen China und den USA wegen Hongkong-Sicherheitsgesetz
▼ Russland untersagt Ölimporte und unterstützt Waffenstillstand in Libyen
Nach dem deutlichen Sprung von gestern scheint die Preisrallye heute bereits wieder beendet zu sein – der Heizölpreis gibt nach. Mit der Meldung des vorgezogenen OPEC+ Treffens hatte der Markt die beschlossene Verlängerung der Produktionskürzungen bereits eingepreist, sodass der Beschluss selbst letztlich keine Preiswirkung mehr entfalten konnte. Mehr noch: Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate beendeten ihre freiwilligen zusätzlichen Kürzungen. Analysten werten die Einigung als den schwächsten möglichen Deal – denn die Verlängerung beträgt lediglich einen Monat und neben den wegfallenden freiwilligen Kürzungen stieg Mexiko gar komplett aus der Vereinbarung aus. An den Märkten wunderte man sich deshalb über die vergleichsweise starken Rohölpreise und sieht die Gefahr, dass diese sich von den Produktpreisen entkoppeln. Letztere erholen sich durch die Corona-Pandemie langsamer. Diese Kosten werden vor allem für die verarbeitenden Raffinerien zum Problem.
In den USA ist der Tropensturm Cristobal mittlerweile über die Ölförderanlagen hinweggezogen, ohne größere Schäden anzurichten. Die anfangs heruntergefahrene Ölförderung ist nun wieder zurück auf dem normalen Niveau. Durch die gestiegenen Preise nehmen immer mehr US-amerikanische Schieferölanlagen ihren Betrieb wieder auf. Experten der Großbank HSBC haben ihre Preisprognosen für die Rohölsorten WTI und Brent bereits angehoben – denn neben der Tatsache, dass die Ölproduktion wieder aufgenommen wird, steigt auch die globale Nachfrage nach Öl. Somit geht man bereits im August von einer Unterversorgung aus. Da die Rohöllager durch die Corona-Pandemie jedoch weltweit prall gefüllt sind, können Knappheiten leicht aus den Vorräten bedient werden.
Unterdessen blockiert eine bewaffnete Gruppe das Sharara-Ölfeld in Libyen, das in diesen Tagen eigentlich wieder hätte hochgefahren werden sollen. Durch den Bürgerkrieg war die Förderung in den Ölfeldern des Landes praktisch zum Stillstand gekommen. Doch die Truppen der international anerkannten Regierung in Tripolis konnten die Libyan National Army unter Führung von General Haftar aus strategisch wichtigen Teilen im Westen des Landes zurückdrängen. Durch die erneute Blockade dürften sich die Wartungsarbeiten an Libyens größtem Ölfeld verzögern und somit auch das Hochfahren der Ölproduktion.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 41,22 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 42,88 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 40,80 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 329,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 341,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 330,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.