Heizölpreise: Ölpreise relativ stabil – Heizöl günstiger
16. Januar 2019, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- China will in heimische Wirtschaft investieren
- API-Daten folgen weitestgehend Anlegererwartungen
- EIA sieht Überversorgung bis 2020
- Devisenmarkt: Euro von Brexit-Entscheidung belastet
- Brent bei 60,69 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 563,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1395 US-Dollar
- Heizölpreis bei 69,01 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▲ Kanadische Produktionskürzungen auch im Februar
▲ Saudi-Arabien bestätigt Kürzungen der Ölexporte im Januar
▲ Kürzungen der OPEC-Produktionen im Dezember und Januar
▲ US-Sanktionsausnahmen werden gestrichen
▲ Mögliche Sanktionsverschärfung gegen Venezuela
▶ Leichter Rückgang der Raffinerieauslastung in den USA erwartet
▶ Handelsgespräche zwischen USA und China beendet
▼ Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
▼ Öl-Nachfrage sinkt im Januar
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 60,69 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug noch 59,70 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 60,64 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 563,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 558,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 557,00 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Grundsätzlich war der gestrige Handelstag eine Fortsetzung von Montag. Auch gestern hatten zunächst die Meldungen, dass die USA weitere Ausnahmen von den Iran-Sanktionen streichen wollen und Venezuela mit schärferen Sanktionen rechnen muss, eine weiterhin preissteigernde Wirkung. Dies galt vorrangig für Brent und WTI, während der Gasoil-Preis weitestgehend im engen Rahmen verharrte.
Die Bestandsdaten des API für die US-Vorratslager folgten dieses Mal weitestgehend den Anlegererwartungen – zumindest in den Vorzeichen. Hier zeigen sich bereits erste Auswirkungen der kanadischen Exportkürzungen und der gesunkenen saudischen Exporte in die USA.
China hat unterdessen ein weiteres großes Investitionspaket in die heimische Wirtschaft verabschiedet. Dieses Mal geht es nicht wie im vorherigen Paket um Infrastrukturmaßnahmen, sondern um Steuerkürzungen und Investitionen in die Privatwirtschaft.
Damit sollen Unsicherheiten aus der geopolitischen Lage aufgefangen und im energieintensiven Land auch für eine stabile Ölnachfrage gesorgt werden. Der Markt nimmt diesen Fakt erst einmal auf und beobachtet ihn weiter. Das gilt auch für den EIA-Monatsreport. Die amerikanische Energy Information Administration sieht eine Überversorgung des Marktes sogar bis 2020 und macht dafür grundsätzlich die hochaktive US-Ölindustrie verantwortlich.
Die heiß erwartete Brexit-Entscheidung in Großbritannien fiel indes erwartungsgemäß aus. Der Brexit-Deal wurde abgelehnt, Theresa May muss sich nun einem Misstrauensvotum stellen. Der Euro reagierte mit entsprechenden Wertnachlässen, die die leichten Preisanstiege bei Rohöl im Heizölpreis jedoch kaum verstärkten. Die Stabilisierung des Devisenmarkts kam „rechtzeitig“, sodass der inländische Heizölpreis heute Morgen leicht gesunken ist. Allerdings vorerst.
In diesem unsicheren Marktumfeld ist es die beste Entscheidung, schnell zu reagieren und den Heizölkauf bei einem gefälligen Preisniveau auszulösen. Denn aktuell können die Vorzeichen der Preisentwicklung schnell drehen. Mit dem baldigen Heizölkauf machen Sie sich von diesen Entwicklungen abhängig.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1395 US-Dollar, am Dienstag waren es 1,1475 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde noch bei 1,1424 US-Dollar festgesetzt.
Auch wenn die Analysten heute Morgen von einer Stabilisierung des Euro und des Pfunds nach der Brexit-Entscheidung reden, so sind die Wertabschwünge dennoch deutlich zu sehen. Denn auch wenn erwartet wurde, dass der Brexit-Deal gestern Abend durch das britische Parlament abgelehnt wurde, so ändert dies nichts an der Tatsache, dass nun die Wahrscheinlichkeit für einen ungeordneten Ausstieg Großbritanniens aus der EU steigt. Ungeordnet hieße in jedem Fall wirtschaftliche Turbulenzen, die sich natürlich direkt in der Wertentwicklung der Währungen ausdrücken würden.
Das heutige Misstrauensvotum gegen Premierministerin Theresa May ist in seinem Ausgang indes nicht ganz so gewiss. Dies erklärt auch die relative Stabilität des Marktes: Man wartet ab und will sich nach der Entscheidung darauf festlegen, was dies nun unmittelbar bedeutet.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API bildet wirtschaftliche Entwicklungen ab
- China sucht Konjunkturmotor im Inland
API-Daten geben Hinweis auf Exportauswirkungen
Gesunkene Rohölbestände und gestiegene Produktbestände wurden in dieser Woche vom Markt erwartet. Zwar weicht der Bericht des American Petroleum Institutes mal wieder von den zahlenmäßigen Prognosen ab, doch sehen Analysten grundsätzlich erste Einflüsse der Exportpolitik von Partnerländern.
Die API-Daten im Überblick
In den geringer als erwartet ausgefallen Rohölbestandsabbauten stecken laut Analysten trotzdem erste Auswirkungen der kanadischen und saudischen Exportkürzungen gen USA. Diese beiden Faktoren bestimmen momentan auch das Marktgeschehen und werden in den Prognosen zur Preisentwicklung 2019 immer wieder genannt.
Es bleibt also abzuwarten, welche Im- und Exportwerte das DOE heute Nachmittag verkündet, da diese Statistiken vom API nicht erhoben werden.
Die Raffinerieauslastung ist momentan deshalb so hoch, weil die Unternehmen vor den saisonalen Wartungsarbeiten im Februar noch einmal kräftig produzieren. Das begünstigt sinkende Bestände bei Rohöl genauso wie steigende Bestände bei den Produkten. Hier hat auch die Januarnachfrage prognostisch (und saisonal typisch) ihren Einfluss, die gesunkenen ist. Doch auch dazu müssen heute Nachmittag erst einmal die DOE-Daten konsultiert werden.
China setzt auf Konjunkturmaßnahmen
In einem zweiten Investitionspaket soll nach der chinesischen Infrastruktur nun die Steuerlast gesenkt und die Privatwirtschaft angekurbelt werden. Das hat Peking verkündet. Damit zündet China eine weitere Stufe, um die sich immer weiter verschlechternden Konjunkturaussichten aufzufangen. Da weiterhin Unsicherheit zu den US-Strafzöllen herrscht und die globale Wirtschaft zunehmend zu leiden hat, will sich die energieintensive Volkswirtschaft so aus eigener Kraft stützen.
Damit ließen sich auch sinkende Exporte auffangen, während die Infrastrukturmaßnahmen, die bereits im vergangenen Jahr angekündigt wurden, auch die heimische Ölwirtschaft stabilisieren sollen. Das wiederum hätte zur Folge, dass die Nachfrage nach Öl im eigenen Land wieder steigt und gleichzeitig stärker aus eigener Kraft befriedigt werden kann.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,01 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 69,49 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.