Heizölpreise sinken zur Wochenmitte
5. Dezember 2018, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- OPEC-Einigung wahrscheinlich, Umfang unklar
- US-Bestände im deutlichen Plus
- Brent bei 61,15 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 578,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1334 US-Dollar
- Heizölpreis bei 74,92 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC-Kürzungen wahrscheinlich
▲ Kanada kürzt Ölförderung
▲ Russland kann sich schrittweise Kürzung vorstellen
▲ Buzzard-Ölfeld in der Nordsee abgeschaltet
▲ Saudi-Arabien kürzt Exporte
▲ Venezuela fördert alarmierend weniger Öl
▶ IEA-Spitze warnt vor Produktionskürzungen
▶ USA baut weiteres Export-Terminal für Öl
▶ Russland weitet Förderreserven aus
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ API: Rohöl- und Produktbestände im deutlichen Plus
▼ Iranische Ölexporte auf 5-Jahrestief
▼ Saudi-Arabiens Rohölförderung auf Rekordhoch
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ OPEC, EIA & IEA erwarten sinkende Nachfrage- und zugleich steigende Produktionsentwicklung
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 61,15 US-Dollar. Am Vortag waren es noch 62,37 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde bei 62,08 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, hat ebenfalls etwas nachgegeben und stand am Morgen bei 587,25 US-Dollar. Gestern Morgen waren es noch 586,25 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde am Dienstagabend bei 587,25 US-Dollar festgelegt.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Die Kursentwicklung am Dienstag stand zumindest am Vormittag ganz im Zeichen der Vortage. Die Kurse zogen weiter an, Hauptreiber war die wahrscheinliche Einigung der OPEC in Sachen Produktionskürzungen. Zum Nachmittag setzte sich dann allerdings eine kleine Gegenbewegung durch. Auslöser waren die Beschwichtigungsversuche des saudischen Ölministers, welcher es zu verfrüht hält um von einer sicheren Einigung beim OPEC-Gipfel am Donnerstag zu sprechen.
Zusätzlich sorgten die frischen Daten des American Petroleum Institute (API) zu der aktuellen Bestandsentwicklung im US-Ölmarkt für Unbehagen. Gingen die Erwartungen noch von leicht sinkenden Rohölbeständen aus, meldete das API stattdessen deutliche Aufbauten. Genaue Zahlen liefert wohl erst das Department of Energy (DOE). Normalerweise erfolgt die Veröffentlichung der DOE-Daten einen Tag nach API, aufgrund der Trauerfeierlichkeiten für den kürzlich verstorbenen, ehemaligen US-Präsidenten George W.H. Bush, wurde die Veröffentlichung der Zahlen um einen Tag verschoben.
US-Präsident Trump sorgte am Wochenende noch für Aufatmen an den Börsen rund um den Globus. Am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires am zurückliegenden Wochenende, signalisierten der US-Präsident und Chinas Staatsführer noch Gesprächsbereitschaft in ihrem seit Monaten schwelenden Handelskrieg. Nun setzte wieder die typisch trumpsche Kehrtwende ein, denn der US-Präsident droht nun erneut mit einer Anhebung der Zölle. Trump fordert dabei einen „echten Deal“ mit China ein, welcher binnen 90 Tage zustande kommen müsse. An den Aktienmärkten sorgte die Vorgehensweise Trumps am Morgen dämpfend. Der anfängliche Optimismus scheint dahin. Zum Morgen gab es bereits an den asiatischen, wie auch an westlichen Handelsplätzen deutliche Kursverluste. In der Folge könnten heute auch die Ölmärkte weiter unter Druck geraten.
Entwicklung Eurokurs
Die Europäische Gemeinschaftswährung kostete heute Morgen 1,1334 US-Dollar, gestern waren es um die gleiche Zeit noch 1,1380 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde zuletzt am Dienstagnachmittag noch bei 1,1409 US-Dollar festgesetzt.
Das der Euro zum Morgen wieder nachgegeben hat liegt im Wesentlichen an der Dynamik, welche US-Präsident Trump mit seiner Aussage zu erneuten Zöllen gegen China in Gang gesetzt hat. Dadurch wird das Marktumfeld nach dem kurzen Höhenflug zum Wochenbeginn wieder unsicherer, Anleger retten sich in den sicheren Anlagegehafen US-Dollar.
Für heute wird zumindest in den USA ein ruhiger Handel erwartet. Aufgrund der ausgerufenen Staatstrauer werden Veröffentlichungen marktrelevanter Daten auf morgen verschoben. In der Eurozone stehen verschiedene Konjunkturdaten auf dem Programm, am relevantesten sind dabei Zahlen aus dem Dienstleistungssektor.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- OPEC-Gipfel rückt näher
- API mit Überraschung
Saudischer Energieminister beschwichtigt
Geht es nach Khalid al-Falih, ist eine Einigung beim anstehenden OPEC-Gipfel noch keine ausgemachte Sache. Der saudische Energieminister gehe zwar davon aus, dass es zu Produktionskürzungen im kommenden Jahr kommen werde, doch ob alle OPEC-Mitglieder mit im Boot sein werden bleibt nach al-Falih fraglich. Besonders betont al-Falih die Zielstellung eines neuerlichen Kürzungsdeals. So gehe es wie bei den vorangegangenen Abkommen um die Schaffung eines Marktgleichgewichts und nicht die Erreichung von bestimmten Preiszielen.
Die OPEC hatte sich erstmals Ende 2016 in einem Abkommen auf die Beschränkung ihrer Ölförderung geeinigt. Seitdem wurde das Abkommen nun mehr bereits dreimal verlängert, dabei jedes Mal auf die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Die Maßnahmen der OPEC und ihrer Partner trugen maßgeblich dazu bei, dass sich der Ölpreis vor allem im Laufe des aktuellen Jahres kräftig erhöhte und sich teils eine Situation von Unterversorgung einstellte.
Wenn die OPEC nebst Partnern am Donnerstag in Wien zusammenkommt, wird es wohl vor allem an Saudi Arabien und Russland liegen, alle am Deal beteiligten Staaten zu einer Einigung zu bewegen. Die Forderung der kleineren OPEC-Länder ist dabei klar: Erneute Produktionskürzungen müssen im Wesentlichen von Saudi Arabien und Russland getragen werden. Immerhin waren sie es auch, die ihre Produktion im Sommer deutlich ausweiteten und damit die die meisten Profite einfuhren. In Anbetracht der US-Sanktionen gegen den Iran drehten die Saudis und Russen ihre Ölhähne ab August auf, um die akut steigenden Ölpreise aufzuhalten. Da die iranischen Exportverluste dann doch nicht annähernd den Erwartungen entsprachen, stellte sich plötzlich eine Phase der Überversorgung ein, in welcher wir uns aktuell noch befinden und welche neue Maßnahmen aus Sicht der OPEC notwendig erscheinen lässt.
Wie es nun letztlich am Donnerstag ausgeht ist damit wohl doch noch ungewiss. Eine Kürzung der Produktion scheint weiter wahrscheinlich, wie die Lasten unter den OPEC-Mitgliedern und ihren Partnern aufgeteilt werden wird wohl Gegenstand harter Verhandlungen sein.
Laut API deutlich mehr Rohöl in den US-Tanklägern als erwartet
Klar preissenkender kann ein API-Bericht kaum ausfallen. Das Fachinstitut meldet in dieser Woche Aufbauten über alle Kategorien hinweg und dazu auch noch komplett widersprüchlich zu den Erwartungen. Normalerweise steigt zum Ende des Jahres die Auslastung der Raffinerien wieder, entsprechend mehr Rohöl wird verbraucht. Genauere Zahlen liefert am Donnerstag das Department of Energy (DOE). Die Zahlen werden in dieser Woche einen Tag später veröffentlicht, da auf die Trauerfeierlichkeiten zu Ehren des Ex-Präsidenten George W.H. Bush Rücksicht genommen wird.
Die API-Daten im Überblick
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 74,92 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 75,36 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.