Heizölpreise: Sinkende US-Bestände stützen Ölpreise

18. April 2018, Peter Dudda

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Nach dem die Ölpreise in den letzten Wochen scheinbar unaufhaltsam nach oben kletterten, setzten gestern die ersten deutlichen Gegenbewegungen ein. Sinkende US-Bestände laut API könnten weitere Preisnachlässe heute aufhalten. Mögliche Auswirkungen auf den Heizölpreis erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung

Nachdem die militärische Intervention im Syrienkonflikt weniger deutlich ausfiel als von vielen Marktteilnehmern erwartet, stehen die Ölpreise seit dem Wochenstart ganz im Zeichen der Konsolidierung. Letzte Woche sorgte der Schlagabtausch zwischen dem Westen und den Verbündeten des syrischen Machthabers Assad noch für die Einpreisung einer deftigen Risikoprämie. Vor allem US-Präsident Donald Trump goss mit dem ein oder anderen Tweet Öl ins Feuer. Die Ölpreise explodierten nahezu und markierten die höchsten Stände seit mehr als 3,5 Jahren.

Bei dem durch US-Streitkräfte in der Nacht zum vergangenen Samstag durchgeführten Luftangriffen auf syrische Stellungen, kam es nach offiziellen Angaben zu keinen Toten. Mit der Öffnung der Märkte am Montagmorgen wurde diese Entwicklung nahezu mit Wohlwollen betrachtet. Zwar hat die angedrohte militärische Intervention durch die USA stattgefunden, doch sind die Auswirkungen weniger nachhaltig als befürchtet. Immerhin gehen die syrischen Verbündeten, vor allem Russland und der Iran, (vorerst) nicht militärisch auf die US-Intervention ein.

Sollte sich die Lage in der Region vorerst weiter entspannen, könnte das positive Auswirkungen auf die Ölpreisentwicklungen haben. Dennoch muss betont werden, dass der aktuellen US-Administration die schon seit längerer Zeit bestehenden Sanktionslockerungen gegenüber dem Iran ein Dorn im Auge sind. Sollten sich hier die Fronten verhärten und der Iran wieder in die internationale Isolierung rutschen, könnten die Ölpreise deutlich belastet werden, da mit sehr hohen Lieferausfällen zu rechnen wäre.

Der Handel am Dienstag war vor allem von Gewinnmitnahmen geprägt und die Kurse aller relevanten Notierungen gaben im Tagesverlauf deutlich nach. Mit der Veröffentlichung der US-Bestandsprognosen des American Petroleum Institute zum späten Abend, zogen die Kurse allerdings wieder an, so dass die gestrigen Verluste bis zum Mittwochmorgen wieder ausgeglichen werden konnten. Preisnachlässe bei Heizöl scheinen damit für heute weitestgehend begrenzt.  
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 72,14 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag lag noch bei  betrug noch 71,71 US-Dollar, der Schlusspreis für Dienstag wurde noch bei 71,58 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 631,75 US-Dollar, zwei US-Dollar unter dem gestrigen Preis zum frühen HandelDer Schlusspreis wurde am Dienstag bei 628,00 US-Dollar festgelegt.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 18.04.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

API: US-Bestände durchweg rückläufig

Noch gestern berichteten wir ausführlich über den deutlichen Ausbau der US-Schieferölproduktion in diesem Jahr und die möglichen Folgen für den Ölpreis. Auch wenn die US-Ölproduktion mittelfristig stark zunehmen könnte, zählt für den Handel – zumindest für die kurzfristige Preisbildung – eher die aktuelle Bestandsentwicklung im US-Markt. Nur so lässt es sich erklären, dass der gestrige API-Bericht das Potenzial hatte die Verluste des gestrigen Tages mehr als wettzumachen.
 

Die API-Daten im Überblick

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Geht es nach dem American Petroleum Institute (API), haben sowohl die Rohölbestände, aber auch die Produktbestände im US-Markt in der vergangenen Woche abgenommen. Als möglicher Grund für diese Entwicklung wird eine möglicherweise gestiegene Raffinerieauslastung ausgemacht. Steigt die Auslastung wird mehr Rohöl verarbeitet, aber es werden eben auch mehr Produkte bereitgestellt. Die Abbauten in dieser Kategorie könnten entsprechend auf Zunahme der Nachfrage zurückzuführen sein.

Genauere Daten liefert heute Nachmittag der Wochenbericht des Department of Energy (DOE). Das DOE greift dabei auf eine breitere und tiefere Datenbasis zurück. So finden in die Analysen auch Im-und Exportdaten, aber auch konkrete Nachfrage und Produktionsdaten Beachtung. Sollte der DOE-Bericht die API-Daten bestätigen oder sogar in der Tendenz übertreffen, hätte das für heute Abend und Morgen nach aller Wahrscheinlichkeit eine stützende Wirkung auf die Ölpreise.

 

Fazit – Wie geht es mit den (Heiz-)Ölpreisen weiter?

Eigentlich heißt es in dieser Woche nach wie vor weiter: Sollte sich vorerst kein neues Eskalationspotential zwischen den USA und Russland und der USA und dem Iran aufbauen, könnte es in den nächsten Tagen zu weiteren Preisnachlässen kommen. Mit Blick auf die US-Bestände bleibt allerdings die Gefahr, dass sich das aktuelle Preisniveau weiter hält. Deutliche Preissteigerungen wie noch zur letzten Woche gesehen, sollten allerdings ausbleiben – eine solche Macht hat die kurzfristige US-Bestandsentwicklung der Erfahrung nach dann auch nicht.
 

Entwicklung Eurokurs

Die Europäische Gemeinschaftswährung musste im gestrigen Tagesverlauf sehr leichte Verluste hinnehmen. Diese fallen allerdings weniger schmerzlich aus, da der Euro zum Beginn der Woche deutlichen Aufschwung erfahren konnte. Zum Mittwochmorgen lag der Eurokurs bei 1,2373 US-Dollar, gestern Morgen waren es noch 1,2381 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt gestern Nachmittag auf 1,2357 Dollar festgesetzt.

Das der Euro seit gestern auf der Stelle tritt, lag vor allem an positiven US-Konjunkturdaten, die gestern für eine Stärkung des US-Dollars sorgten. Für heute geht der Blick wohl wieder auf Berichtsveröffentlichungen in der Eurozone. Hier stehen Daten zur Preisentwicklung auf dem Plan.
 

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung aus weiterhin starkem Euro und deutlichen Preisschwankungen am Dienstag macht es heute einfach und ist günstig für den Heizölkäufer: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 64,79 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 65,14 Cent.

Machen Sie es als informierter Heizölkäufer am besten wie der Markt: Nutzen Sie das Aufatmen und sichern Sie sich das möglicherweise beste Preisniveau der Woche. Mit dem heutigen Heizölkauf machen Sie sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.