Heizöl: Heizölpreise zum Dienstag leicht gestiegen
8. Januar 2019, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Saudi-Arabien senkt angeblich Januarlieferungen
- Erste Hinweise auf Abflauen des US-Ölbooms
- Analysten prognostizieren Aufwärtskorrektur
- Baker Hughes: 8 aktive US-Ölplattform weniger
- Brent bei 57,32 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 538,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1435 US-Dollar
- Heizölpreis bei 68,75 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien senkt erneut Exportquote
▲ OPEC-Kürzungen höher als erwartet
▲ Libysche Ölexporte beschränkt
▲ Auch Kanada kürzt die Ölförderung
▲ USA und China machen Pause im Handelsstreit – vorerst
▲ Abschaltung des größten libyschen Ölfelds
▶ USA und China nehmen neue Verhandlungen auf
▶ China nimmt US-Ölimporte wieder auf
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ DOE-Bericht drückt Ölpreise leicht
▼ Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
▼ EIA Monatsbericht: US-Ölproduktion legt im Dezember und Januar deutlich zu
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 57,32 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 57,85 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 57,33 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 538,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 539,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 543,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Auch gestern blieb der Markt vorerst in einer preissteigernden Stimmung, die zunächst vorrangig von Hoffnungen zu einem positiven Ausgang der Gespräche zwischen China und den USA zum Handelskonflikt getragen wurde. Auch die zuvor veröffentlichten US-Ölbestandsdaten laut DOE konnten daran vorerst nichts ändern.
Am Nachmittag wurde bekannt, dass Saudi-Arabien wohl die Exportquote im Januar noch weiter senken wird, um damit den Ölpreis wieder nach oben zu treiben. Diese Nachricht stützte zwar die Preise, doch gab sie nicht genug her, als dass sie einsetzende Verkaufsimpulse nachhaltig aufhalten konnte.
Mit dem frühen Anziehen und dem nachmittäglichen Abfallen der Ölpreise blieben die Kurse letztendlich stabil. Selbst der Eurokurs hat sich im Vergleich zu gestern Morgen praktisch nicht geändert, auch wenn er im Tagesverlauf naturgemäß schwankte.
Damit ergibt sich heute Morgen ein durchaus stabiles Preisgefüge, das Heizölkäufer schnell für sich nutzen sollten. Insbesondere, wenn sich der Tank leert, ist die Heizölbestellung aktuell eine wirtschaftliche Entscheidung. Denn immer mehr Analysten gehen davon aus, dass es bald zu einer Aufwärtskorrektur kommen könnte.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1435 US-Dollar, genauso viel wie am Montagmorgen. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde jedoch noch bei 1,1445 US-Dollar festgesetzt.
In dieser Woche stehen zahlreiche impulsgebende Konjunkturdaten beiderseits des Atlantiks auf dem Programm. Heute jedoch geht es erst einmal um den Ausgang der Verhandlungen zum Handelsstreit zwischen China und den USA.
Die Ergebnisse könnten in jedem Fall erhebliche Auswirkungen auf die Devisen- und auch Aktienmärkte haben. Denn an den Strafzöllen hängt momentan die gesamte Unsicherheit zur Entwicklung der Weltwirtschaft und Nachfrage in den kommenden Monaten.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Saudi-Arabien braucht dringend höhere Ölpreise
- US-Ölboom scheint an Schwung zu verlieren
Unter 80 Dollar kann Saudi-Arabien nicht wirtschaften
Der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien steht im aktuellen Preisklima mit dem Rücken zur Wand. Denn das Land ist wirtschaftlich vollständig von Öl abhängig und besitzt teils „uralte“ Quellen, die sich immer schwerer rentabel ausbeuten lassen. Darum ist das derzeitige Preisniveau für den Haushalt ein großes Problem.
Das Königshaus Saud hat für 2019 Ausgabensteigerungen um rund sieben Prozent eingeplant. Um dieses Geld „flüssig zu haben“, müsste der Ölpreis auf wenigstens 90 Dollar steigen. Doch ein Wert über 80 Dollar sei nach Berechnungen auch schon ausreichend. Um diesem Ziel näher zu kommen, senkt Saudi-Arabien für Januar erneut die Exportquoten und will damit die Preise künstlich in die Höhe treiben. Dies wurde gestern zumindest in „OPEC-Kreisen“ bekannt.
Wichtigster Adressat dieser Maßnahme seien die USA, die mit ihrem eigenen Ölboom und den zuletzt immer wieder gestiegenen Ölbestandsberichten die Preise in den vergangenen Wochen und Monaten signifikant gedrückt hatten.
Die Exportkürzung auf rund 7,1 Mio. B/T im Januar (oder um rund 8 Prozent) liegt deutlich über den rund 3 Prozent Produktionskürzungen, die im Dezember von den OPEC+-Mitgliedern beschlossen wurde.
An der gegenwärtigen Reaktion des Marktes lässt sich aber ablesen, dass diese Zahlen bisher nur wenig beeindrucken. Saudi-Arabien hat zwar immer noch eine wichtige Stellung im globalen Ölgefüge, doch spielen insbesondere die Nicht-OPEC-Staaten wie USA eben eine immer größere Rolle.
Da aus der OPEC nur selten verlässliche und überprüfbare Zahlen zu Produktion und Export veröffentlicht werden, halten sich Händler wohl solange mit echten Reaktionen zurück, bis sich Beweise dafür erbringen lassen, dass die Exporte tatsächlich weniger geworden sind. Ironischerweise sind diese Beweise vor allem auch in den US-Ölbestandsdaten zu suchen.
Wirtschaftslage bremst wohl US-Ölboom aus
Trotz der steigenden Rentabilität der US-Schieferölindustrie scheint auch hier langsam ein Plateau erreicht. Erste Betreiber von Ölplattformen geben an, dass sie aufgrund der niedrigen Ölpreise für 2019 weniger Aktivität als noch 2018 eingeplant haben.
Die US-Ölindustrie leidet ebenso wie Saudi-Arabien unter den niedrigen Notierungen, auch wenn hier das Problem bei weitem nicht so pressierend ist. Amerikanische Ölquellen erreichen schon bei rund 30 Dollar für ein Fass der Sorte WTI ihren Break Even-Punkt, auch wenn echte Gewinne erst weit jenseits der 40 Dollar eingefahren werden.
Momentan steht WTI bei rund 48,46 US-Dollar, doch analog zur 80 Dollarmarke bei Brent für die Saudis rechnen amerikanische Lieferanten eher mit Preisen jenseits der 50 Dollar für WTI, wenn es um die Frage der Produktion geht.
Man werden aktive Ölbohranlagen zwar nicht schließen, weil das wirtschaftlich keinen Sinn ergibt. Doch die Förderung könnte sich verlangsamen.
Diese Äußerungen sind abermals vorrangig Absichtsbekunden, die erst einmal keine harten Fakten schaffen. Und dass die USA mit Rekordwerten aktuell an der Realität vorbeifördern, ist auch keine Überraschung. Dennoch macht auch diese Wortmeldung eindeutig klar, dass die Preisabschläge der vergangenen Wochen und Monate für die Produzenten nicht mehr tragbar sind.
Ob dies nun einen Gegentrend auslöst, beschäftigt derzeit alle Analysten. Doch angesichts der Verhandlungen in China und weniger Fakten für das gerade erst begonnene Jahr sollte man alle Äußerungen solange mit Vorsicht genießen, bis es wenigstens einige Statistiken, Berichte oder vertraglich festgelegte Klarheiten gibt.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,75 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 67,76 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.