Ölnotierungen und Heizölpreis stabiler

12. August 2019, Ricarda Altrichter

Leite Heizölpressteigerung zum Wochenanfang 12.08.19

Knappere Versorgungsaussichten für die zweite Jahreshälfte und die Ankündigung Saudi-Arabiens, die September-Produktion zu senken, reichten dem Markt über das Wochenende aus, um Käufe auszulösen. Damit wurde der Preisverfall bei Öl kurzfristig gestoppt. Heizölpreis ist heute leicht teurer.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • IEA: Leichte Unterversorgung in zweiter Jahreshälfte
  • Saudi-Arabien will September-Förderung um 0,7 Mio. B/T senken
  • Baker Hughes Report: 6 aktive US-Ölbohranlagen weniger
  • Brent bei 58,38 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 554,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1209 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 65,51 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,5169 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 64,56 Cent pro Liter Heizöl.
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

▲ Saudi-Arabien kürzt Produktion zusätzlich
▲ Zuspitzung des Iran-Konflikts
 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
 OPEC+ Kürzungen werden verlängert
▲ US-Notenbank senkt Zinsen

Trump droht mit Abbruch der Handelsgespräche mit China

Neue US-Strafzölle gegen China
EIA, OPEC, IWF und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen
 Produktionssteigerung in Kasachstan und Irak
USA steigern Produktion weiter deutlich
Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 58,38 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 57,39 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 58,54 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 554,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 544,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 555,50 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 12.08.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die deutlichen Preisabschwünge der vergangenen Woche mussten irgendwann dazu führen, dass der Markt die günstige Gelegenheit nutzt, und Käufe zu moderaten Kursen platziert. Dafür brauchte er nur kleine Impulse, die es über das Wochenende reichlich gab.

Wichtigster Faktor ist die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Produktion für September um noch einmal 0,7 Mio. B/T über die Förderquoten laut OPEC-Abkommen hinaus zu kürzen. Außerdem lieferte die International Energy Agency (IEA) in ihrem Monatsbericht ein etwas anderes Bild von der mittelfristigen Marktentwicklung: Sie erwartet für die zweite Jahreshälfte eine Unterversorgung des Marktes. Dies kann im Zusammenhang mit den OPEC-Kürzungen und dem langsameren Produktionswachstum von Nicht-OPEC-Ländern interpretiert werden.

Die IEA wies aber auch deutlich darauf hin, dass es 2020 beim aktuellen Stand definitiv zu einer Überversorgung kommen wird und reihte sich damit wieder in den Tenor der Monatsberichte anderer Organisationen ein.

Abermals ist zudem die Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen gesunken, wie der Baker Hughes Report am Freitag bestätigte. Mit einem Rückgang um 6 Anlagen liegt das Niveau nun so niedrig wie zuletzt im Januar 2018. Das ist zwar längst keine Überraschung mehr, bestätigt aber den kurzfristigen Halt bei den Preisabschwüngen.

Einige Analysten sehen in der aktuellen Stabilisierung der Ölpreise so etwas wie einen ersten Impuls für eine Trendwende, die sich zwangsläufig aus den vormals niedrigen Notierungen ergeben könnte. Denn sehr günstige Ölpreise animieren zum Kauf und treiben damit die Kurse wieder nach oben. Außerdem ist es sichtbar, dass der Markt nach der pessimistischen Stimmung der vergangenen Wochen wieder nach Signalen sucht, die das Ölgeschäft lukrativer machen könnten – egal wie klein oder kurzfristig sie ausfallen.

Dies ist auch ein deutliches Signal für Heizölkäufer, jetzt den Kauf auszulösen und den Tank aufzufüllen. Denn die Mini-Trendwende könnte die Preise vorerst hochschrauben. Da der Markt zusätzlich immer mit einem größeren Horizont denkt und schon jetzt die Heizphase in den Fokus nimmt, sollten Sie nicht länger zögern und möglichst bald den Heizölkauf zu einem moderaten Preisniveau auslösen.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1209 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1187 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1198 US-Dollar festgesetzt.

Ohne wichtige Impulse für den Euro oder Dollar startet die Gemeinschaftswährung ungewohnt stabil in die Handelswoche. Anleger ziehen sich angesichts des Handelskriegs inzwischen sogar sichtbar vom Dollar als sichere Währungsanlage zurück und konzentrieren sich auf „neutrale“ Werte wie den japanischen Yen.

Dies ist für beide Währungen zunächst einmal ein Vorteil, doch sollte man diese Ruhe nicht überinterpretieren. Neueste Wirtschaftszahlen legen nahe, dass Chinas Investitionsaktivitäten in Europa um ca. 80 Prozent zurückgegangen sind (im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018).

Dies ist eine direkte Folge der Handelsschwierigkeiten und könnte genauso wie der drohende Chaos-Brexit und die Neuwahlen in Italien demnächst wieder stark negative Auswirkungen auf den Euro haben. Auch der Dollar wird von den Auseinandersetzungen zwischen China und den USA längst nicht mehr verschont.

Damit ergibt sich ein sehr hohes Schwankungspotential, das wir in den nächsten Tagen weiterhin stark beobachten sollten.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 12.08.2019

  • Keine wichtigen Termine

Dienstag, 13.08.2019

  • Verbraucherpreisindex, Deutschland + USA
  • Konjunkturerwartung, Eurozone + Deutschland
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 14.08.2019

  • Industrieproduktion, China
  • BIP, Eurozone
  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Donnerstag, 15.08.2019

  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 16.08.2019

  • Beschäftigungsdaten und Löhne, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr
 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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