Ölpreise geben am US-Feiertagswochenende sichtbar nach

2. Dezember 2019, Felix Schmidt

Gesunkene Ölpreise beim Thanksgiving Wochenende - Heizölpreis ist günstiger 02.12.2019

Wegen der Unterstützung der USA für die Demokratiebewegung in Hongkong droht China mit Gegenmaßnahmen im Falle neuer Sanktionen. Das bringt die Fortschritte in den Handelsgesprächen in Gefahr und steigert die Sorge an den Börsen.
Die Ölpreise gaben nach, der Heizölpreis ist sichtbar günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Langes Thanksgiving-Wochenende sorgt für niedrigeres Handelsaufkommen
  • Hongkong-Gesetz bringt Handelsabkommen in Gefahr
  • Russland argumentiert gegen Annahmen zum OPEC+-Kurs
  • Baker Hughes Report: 1 aktive US-Ölplattform weniger
  • Brent bei 61,21 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 574,00 US-Dollar
  • Euro bei 1,1018 US-Dollar
     

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 67,00 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,00 Cent pro Liter Heizöl. Am Wochenende lag der Heizölpreis bei 67,97 Cent pro Liter Heizöl und am Freitag bei 68,15 Cent/l Heizöl.
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

China vermeldet Lösung im Handelskonflikt
OPEC+ offen für Verlängerung der Kürzungen bis Mitte 2020

Brexit ungeklärt
EIA und OPEC Monatsberichte

Russland argumentiert gegen OPEC-Pläne
US-Gesetze zugunsten Hongkongs dämpfen Handelsgespräche
Rekordförderung im Golf von Mexiko erwartet
Russlands Ölproduktion angeblich gestiegen
US-Ölförderung auf Rekordniveau

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 61,21 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 63,70 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 60,70 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 574,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 590,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 572,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 02.12.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Trotz eines deutlich verringerten Handelsinteresses wegen Thanksgiving haben die Ölpreisnotierungen ein turbulentes Wochenende hinter sich. Sie fielen sichtbar, nachdem die USA ihre Unterstützung für die Demokratiebewegung in Hongkong offiziell machten.

Denn Peking ging sofort zum verbalen Gegenangriff über und drohte mit weiteren Handelsbeschränkungen, sollte das Hongkong-Gesetz genutzt werden, um neue Sanktionen gegen China auszusprechen.

Damit wird es wieder unwahrscheinlicher, dass sich die beiden Kontrahenten möglichst schnell auf die Eckdaten der sogenannten „Phase 1“ einigen und ein Handelsabkommen auf den Weg bringen, dass die Konjunkturbremsen lösen und die Nachfrage 2020 steigern könnte.

Noch handelt es sich um eine Marktsorge, nicht um eine Tatsache. Doch diese Sorge – verbunden mit der Möglichkeit, dass ursprünglich für den 15. Dezember angesetzte US-Zölle doch noch kommen könnten – sorgte bereits jetzt für einen Preiseinbruch, der kaum von steigernden Faktoren ausgeglichen wurde.

Denn auch vonseiten der OPEC+ - Gruppe gab es eher Grund, auf fallende Preise zu setzen. Russland hat sich öffentlich gegen den bisher herrschenden Eindruck gestellt, dass die OPEC+-Gruppe beim Treffen am Donnerstag und Freitag eine Verlängerung der bestehenden Kürzungen bis Mitte 2020 verabschieden könnte.

Laut russischer Ölproduzenten sei diese Einigung keineswegs sicher. Eher wolle man im Frühjahr entscheiden, was zu tun sei. Zwar sind die Ölproduzenten nicht identisch mit dem russischen Ölministerium, doch haben sie selbstredend Einfluss auf die Stimme Russlands zum Ende der Woche.

Obwohl diese Aussage offensichtliche Reaktionen in Form weiterer Preisabschwünge bei Rohöl nach sich zog, sollte man sie erst einmal nicht überbewerten. Denn dieses Spiel ist bereits aus den vergangenen OPEC-Vollversammlungen bekannt. Russland hat jedes Mal kurz vor den Treffen eine Gegenposition zur herrschenden Stoßrichtung eingenommen.

Das hat mehrere Gründe: Zum einen will Russland seine Souveränität als wichtigster Nicht-OPEC-Partner im Deal betonen und demonstrieren, dass man (theoretisch) auf den Stimmungsdruck des Kartells nicht angewiesen ist. Zum anderen ist Russland ein sehr entschiedener Vertreter moderater Ölpreise, die den Markt aus Sicht Moskaus wesentlich besser austarieren als übermäßige Preissteigerungen durch höhere Förderbegrenzungen.

Bisher hat Russland zumindest einen Minimalkonsens immer mitgetragen. Doch natürlich nimmt so der Druck auf die OPEC zu, bei der Vollversammlung ein für die marktmächtigsten Länder zuträglichen Deal zu erringen.

Dieser Druck – im Tandem mit der Sorge um die Entwicklung zwischen den USA und China – dürfte die Ölpreise in dieser Woche stark in Bewegung versetzen. Es ist daher eine sehr wirtschaftliche Entscheidung, das heutige Preisniveau für den Heizölkauf zu nutzen und sich von den Entwicklungen unabhängig zu machen.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1018 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1005 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,0982 US-Dollar festgesetzt.

Immer noch tritt der Euro auf der Stelle, was angesichts des ruhigen Thanksgiving-Wochenendes auch kein Wunder ist. Wenn der Handel heute wieder an Schwung gewinnt und die üblichen Wirtschaftszahlen veröffentlicht werden, rückt sicher auch die Entwicklung im Handelsstreit wieder in den Mittelpunkt.

Grundsätzlich steht die Woche aber im Zeichen der Wirtschaft in der Eurozone und ist mit zahlreichen wichtigen Treffen von Finanzwächtern und entscheidenden Wirtschaftsindikatoren angefüllt. Dies könnte dem Eurokurs deutlich Bewegung geben.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 02.12.2019

  • PMI Produktion, China
  • Rede EZB-Präsidentin Lagarde, Eurozone
  • Markit PMI, USA
  • ISM verarbeitendes Gewerbe, USA

Dienstag, 03.12.2019

  • Rede EZB-Mitglied, Eurozone
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 04.12.2019

  • Treffen der Eurogruppe
  • PMI Dienstleistungen, China
  • Markit PMI, Eurozone + Deutschland + USA
  • Rede Fed-Mitglied, USA
  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Donnerstag, 05.12.2019

  • EcoFin-Treffen, Eurozone
  • Werksaufträge, Deutschland + USA
  • Beschäftigungsdaten, Eurozone
  • BIP, Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA
  • Einkaufsmanagerindex, USA
  • OPEC-Treffen

Freitag, 06.12.2019

  • OPEC-Treffen
  • Industrieproduktion, Deutschland
  • Lohndaten, USA
  • Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

Samstag, 07.12.2019

  • Handelsbilanz, China
  • Im- und Export, China

*Termine ohne Gewähr
 

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Felix Schmidt – Autor

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