OPEC zeigt Einigkeit zu weiteren Kürzungen: Ölpreise schwanken im engen Rahmen
11. Juni 2019, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Russland und Saudi-Arabien scheinen sich einig – Kürzungsverlängerung nach Juni
- Verhandlungen zwischen USA und Mexiko zu Strafzöllen
- Brent bei 62,75 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 558,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1318 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
Heizölpreis bei 66,37 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,37 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 66,26 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ US-Strafzölle gegen Mexiko
▲ Waldbrände in Kanada: Ölproduktion nimmt ab
▲ Pipeline-Ausfall in Nigeria
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
► Kämpfe in Libyen
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
▼ Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
▼ Neue Zölle im Handelsstreit China / USA
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 62,75 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 62,53 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 63,29 US-Dollar festgesetzt. Montag stand der Schlusspreis bei 62,29 US-Dollar.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 558,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 554,00 US-Dollar, Montag galt der Schlusspreis von 559,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Über das lange Pfingstwochenende hat sich beim Ölpreis gleichzeitig viel und wenig getan. Die Notierungen schwankten innerhalb enger Rahmen und konnten sich nicht ganz entscheiden, welchem Impuls sie folgen sollten.
Russland und Saudi-Arabien scheinen sich nach einem Treffen der Ölverantwortlichen am Wochenende einig zu sein, dass die Kürzungen der OPEC auch über den Juni hinaus fortbestehen müssen, um die Preise zu stabilisieren. Zwar zeigt sich Russland nach wie vor zögerlich, was die Mengen betrifft. Doch auch hier beginnt offenbar das große Rechnen, um wieviel der Ölpreis einbrechen könnte.
Russland gehört zu den rentableren Ölwirtschaften und kann niedrigere Barrelpreise als etwa Saudi-Arabien hinnehmen. Doch mit dem Anstieg des Ölangebots aus den USA und anderen Ländern sowie der negativen Konjunkturentwicklung muss auch Moskau langsam prüfen, wo die Schmerzgrenze liegt.
Ökonomen haben errechnet, dass der Barrelpreis auf 40 Dollar fallen könnte, wenn die wirtschaftlich-politische Situation weltweit bestehen bleibt und die OPEC die Kürzungen beendet. Und 40 Dollar sind dann auch für Russland zu wenig.
Diese Einigkeit hatte der Markt allerdings erwartet und sich deshalb auch schnell wieder dem Thema USA bzw. USA-Mexiko zugewandt. Nachdem am Freitag noch verkündet wurde, die Strafzölle gegen Mexiko seien vorerst vom Tisch, meldete sich Trump über das Wochenende per Twitter zu Wort und drohte mit neuen Sanktionen. Grund dafür sei ein „Geheimabkommen“, dem Mexiko ebenfalls zustimmen müsse. Doch Mexiko weiß nichts von solchen Nebenabsprachen.
Im größeren Bezugsrahmen geht man indes davon aus, dass die Nachfrage auch 2020 niedrig bleiben wird, während das Ölangebot immer weiter zunimmt. Diese langfristigen Aussichten werden den Markt in den kommenden Wochen und Monaten noch intensiver beschäftigen.
Kurzfristig sorgte erst einmal der deutlich stabilisierte Eurokurs dafür, dass Heizöl für inländische Käufer heute etwas günstiger ist, als es der gestiegene Ölpreis erwarten lassen würde. Dennoch ist Heizöl im Vergleich zu Freitag vorerst teurer. Wie lange das aktuelle Preisniveau anhält, ist im Zuge der Unsicherheiten nicht zu sagen. Darum sollten Sie die Gelegenheit nutzen, und den Tank schon einmal für den Winter füllen. Das hat auch den Vorteil, dass Sie sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1318 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1266 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1273 US-Dollar festgesetzt, für Montag waren es 1,1301 US-Dollar.
Der Eurokurs profitiert in mehrfacher Hinsicht von den Turbulenzen in den USA. Schwache Arbeitsmarktdaten haben den Glauben befördert, dass die US-Notenbank Fed bald den Leitzins senken wird, was zu einer Abwärtskorrektur des Dollar führen dürfte. Diese Entwicklung nahm der Markt ganz nach seiner Natur schon einmal vorweg.
Außerdem hat die mögliche Einigung zwischen Mexiko und Washington zu mehr Risikofreude bei den Anlegern geführt. Der Euro wird im Vergleich zum Dollar durchaus als risikoreicher eingestuft und kann dementsprechend von Investitionen profitieren, wenn die Märkte Interesse an größeren Gewinnen haben.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
Mexiko und USA im Schlagabtausch
In fast gewohnter Chaos-Manier droht die aktuelle US-Regierung dem mexikanischen Parlament mit neuen Strafzöllen, obwohl es dazu am Freitag bereits eine Einigung gab. Man hat sich auf ein bilaterales Einwanderungsgesetz verständigt, dass die illegale Migration beschränken soll. Nun sagte Trump auf Twitter, es gäbe noch einen (bisher unveröffentlichten) Teil des Abkommens, dem Mexiko zustimmen müsse – sonst gäbe es doch Zölle.
Mexiko weist diesen „geheimen Teil“ zurück und auch die US-Presse hielt fest, dass große Teile des Abkommens bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit im März verhandelt worden seien. So oder so ist ein Abwenden der Strafzölle jedoch entscheidend, um nicht mit noch mehr Handelsbeschränkungen die weltweite Konjunktur auszubremsen – und damit die Ölnachfrage nach unten zu korrigieren. Das Hin und Her um die Strafzölle spiegelt sich jedoch auch gut in der aktuellen Ölpreisentwicklung wider.
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