Heizöl: Steigende Heizölpreise am Donnerstag
10. Januar 2019, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Saudi-Arabien bestätigt Exportkürzungen
- US Ölbestandsveränderungen haben kaum Einfluss auf den Ölpreis
- Aufwärtstrend des Heizölpreises setzt sich fort
- Brent bei 60,81 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 563,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1523 US-Dollar
- Heizölpreis bei 70,27 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien bestätigt Kürzungen der Ölexporte im Januar
▲ Kürzungen der OPEC-Produktionen im Dezember und Januar
▲ Ölförderung in Lybien deutlich gesunken
▲ Produktionskürzungen auch in Kanada und Venezuela
▶ Leichter Rückgang der Raffinerieauslastung in den USA erwartet
▶ Sanktionen gegen Iran
▶ Handelsgespräche zwischen USA und China beendet
▼ USA zieht Schieferölproduktion stark an
▼ Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
▼ Öl-Nachfrage sinkt im Januar
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent lag am Morgen bei 60,81 US-Dollar. Am Mittwoch notierte der Kurs noch 59,25 US-Dollar, die Notierung schloss den gestrigen Tag bei 61,27 US-Dollar ab.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 563,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 552,50 US-Dollar, der Schlusspreis stand wie am Dienstag bei 548,50 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Gestern dominierten Aufwärtsbewegungen das Geschehen an den Handelsplätzen. So wurden die Tageshoch vom Dienstag wurde bereits am Mittwochmorgen überschritten. Damit verdeutlicht sich der Aufwärtstrend, der sich in den letzten beiden Wochen bereits abgezeichnet hat. Das preistreibende Potential wirkte so stark, dass die Notierungen bereits vor der Veröffentlichung der Ölbestandsdaten des DOE nach oben gingen. Normalerweise ist der Handel am Mittwoch ohne weitere Impulse vor der DOE-Veröffentlichung immer in einer Wartehaltung.
Scheinbar hatte hier immer noch der Nachhall der saudischen Exportkürzungen, welche gestern offiziell bestätigt wurden und die Förderbeschränkung der OPEC, wesentlichen Anteil an der preissteigernden Stimmung.
Die Kurse an den Ölmärkten zeigten eine deutlich ansteigende Tendenz. Auch der Eurokurs ist im Vergleich zu gestern Morgen leicht gestiegen. Damit ergibt sich heute Morgen ein tendenziell steigendes Preisgefüge, das Heizölkäufer schnell für sich nutzen sollten. Die Aufwärtskorrektur bei den Ölpreisen wird immer wahrscheinlicher, sollte sich zudem der Euro wieder abschwächen, kann es schnell wieder zu weiter steigenden Heizölpreisen kommen. Leere Tanks sollten in diesen Tagen aufgefüllt werden, bevor die Preise unter Umständen weiter anziehen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1523 US-Dollar, was einem Verlust um 0,10 % im Vergleich zum Mittwochmorgen entspricht. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1548 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro knüpfte heute Morgen an die Kursgewinne des Vortages an und stieg erneut leicht an und pendelte sich im Laufe des Vormittags mit leichten Verlusten ungefähr auf dem Niveau des Vortages ein. Er profitiert von der aktuellen Schwäche des Dollars. Diese Schwäche rührt von den enttäuschten Erwartungen an eine Zinserhöhung her. Nachdem der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta die Möglichkeit einer Leitzinssenkung durchblicken ließ, musste der Dollar starke Kursverluste hinnehmen, was den Euro merklich stärkte.
Gestern Abend wurde zudem das Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank FED veröffentlicht. Die US-Notenbank schlägt demnach einen vorsichtigen Kurs ein. Zinserhöhungen müssen weiterhin mit Geduld erwartet werden. In nächster Zeit sind hier wahrscheinlich keine deutlichen Schritte zu erwarten. Diese Situation stärkt den Euro und lässt den Dollar schwächeln.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Handelsgespräche in Peking beendet
- Leichter Rückgang der US-Raffinerieauslastung erwartet
- Steigende Ölreserven in Saudi-Arabien
Handelsgespräche in Peking beendet, aber nicht abgeschlossen
Die Gespräche über die Strafzölle im Handel zwischen China und den USA wurden gestern nach einer unerwarteten Verlängerung auf drei Tage beendet. Ein konkretes Ergebnis wurde bislang nicht kommuniziert. Vielmehr scheinen die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen zu sein. Beide Seiten gaben positive Statements über den Verlauf der Gespräche ab. Aus China kam die Aussage, diese Gespräche bilden eine gute Grundlage für weitere Treffen.
Aus den USA stammt das Statement, dass die US Delegation sich nun mit dem US-Präsidenten Trump über die weitere Vorgehensweise abstimmen wird. Über die Details der Gespräche und wann die nächste Runde stattfinden wird, schweigen sich beide Seiten derzeit aus.
Angeblich soll China zugestimmt haben, mehr Güter aus den USA zu importieren. Betroffen davon sind die Sektoren Landwirtschaft, Energie und Industrie. Neben dem Handelsdefizit gibt es noch weiteren Klärungsbedarf zwischen den beiden großen Volkswirtschaften. In weiteren Gesprächen kann es unter anderem um den US-Zugang zum chinesischen Markt und Wissenstransfer gehen.
Sollte es tatsächlich zu einer Annäherung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt kommen, könnte das die ins Stottern geratene Weltkonjunktur positiv beeinflussen.
DOE folgt API bei Benzin und Destillaten
Die Rohölvorräte der USA haben bei gesunkener Raffinerieauslastung weniger stark abgenommen, als es vom API gemeldet wurde. Die US-Vorräte an Destillaten und Benzin folgen hingegen API und haben auch nach DOE stark zugenommen. Die Nachfrage im US-Markt stieg ebenfalls an, doch nur gering, sodass die Gesamtvorräte an Öl und Ölprodukten im US-Markt zunahmen.
Die DOE-Daten im Überblick
Insgesamt ist der Rohölverbrauch in der Berichtswoche gesunken. Unter anderem liegt das an der abnehmenden US-Raffinerieauslastung. Die Rohölimporte haben in der letzten Woche um knapp eine halbe Million Barrel pro Tag zugelegt, während die Exporte gleichzeitig um knapp 170.000 Barrel pro Tag gesunken sind. Beides begünstigt höhere Rohölbestände. Diese sind zwar gesunken, aber deutlich weniger als es zuvor noch vom API gemeldet wurde. In Folge einer geringeren Wirtschaftsaktivität über die Feiertage und den Jahreswechsel wirken sich noch immer auf den US-Ölmarkt aus. So sind die Bestände zwar sehr hoch, doch die Märkte warten nun noch ein paar Wochen ab, um zu sehen wie nachhaltig die Bestandsaufbauten sein werden. Aktuell haben die US-Ölbestandsveränderungen noch immer wenig Einfluss auf den Ölpreis.
Ölreserven in Saudi-Arabien steigen, Exportkürzungen bestätigt
Die Saudis haben zum Stichtag des 31.12.2017 eine Bestandszahl veröffentlicht, die den Ölmarkt überraschte. Über die letzten Jahre hinweg, holte Saudi Arabien jedes Jahr 3,5 Mrd. Barrel Öl aus seinem Boden – und das ohne große neue Ölfunde vorweisen zu können. Die Annahme liegt also nahe, dass die eigenen im Boden befindlichen Reserven stark abgenommen haben müssten.
Doch weit gefehlt: Nach aktuellen Zahlen liegen sie bei 368,5 Mrd. Barrel Rohöl, was ungefähr den Beständen aus den 80er Jahren entspricht. Moderne Technologien ermöglichen eine effizientere Förderung, wodurch die förderbaren Reserven des Landes scheinbar unverändert belassen werden können.
Die Ölreserven des Landes sind demnach stabil. Hinzu treten die gestern Abend bestätigten Exportkürzungen zum Jahresbeginn 2019. Damit verhindern die Saudis ein Überangebot und fallende Ölpreise. Unterstützt wird diese Vorgehensweise von der US-Notenbank, indem steigende Zinsen weiter auf sich warten lassen. Der dadurch schwache Dollar in Verbindung mit der Reduzierung des Öl-Angebots lässt nun die Bodenbildung des Ölpreises vermuten, sodass ein Anstieg der Ölpreise folgen könnte.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,27 Cent pro Liter Heizöl. Damit stieg der Heizölpreis im Vergleich zum Mittwoch an.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.