Öko-Umlage: Zahlen Heizölkunden demnächst ihre eigene Abwrackprämie?

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Das Wort „Abwrackprämie“ kennen die meisten Menschen nur im Zusammenhang mit alten Autos die verschrottet werden sollen. Ein ähnliches Prinzip erwägt die Bundesregierung nun auch auf dem Wärmemarkt. - Okt. 2013

Um die stagnierende Energiewende weiter voran zu treiben, soll der Austausch alter Heiztechnik hin zu modernen, schadstoffarmen Systemen gefördert werden. Die dafür nötigen Mittel sollen die Brennstoff-Großhändler zahlen, die ihre Kosten wiederum auf die Verbraucher abwälzen können, zum Beispiel durch eine Umlage auf den Heizöl- und Gasverbrauchnach Vorbild des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Keine sinnvolle Lösung, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) verdeutlicht.

Die Sicherheit einer langfristigen Refinanzierung ist in diesem Fall nicht gegeben, da z.B. der Verbrauch von Heizöl nicht konstant und damit nur schwer kalkulierbar ist. Bei einer Gesamtfördersumme von über 6 Milliarden Euro müsste die Umlage 1,8 Cent pro Kilowattstunde betragen, was durchschnittlich etwa 20 Euro mehr im Monat für einen privaten Haushalt bedeuten würde.

Diese zusätzliche Kostenbelastung ist aus unserer Sicht der größte Nachteil der Umlage, da sie vor allem Singles, Alleinerziehende und Rentner hart treffen würde. Hinzu kommt, dass eher selbstnutzende Eigentümer von der Sanierungsförderung profitieren würden, wohingegen Mieter in Mehrfamilienhäusern keinerlei Mitbestimmung hätten.

Die Förderung der energetischen Sanierung ist notwendig, allerdings nicht wenn die Refinanzierung auf den Schultern der Endverbraucher lastet. Unter den genannten Umständen würde TOTAL eine Öko-Umlage nach Vorbild des EEG nicht unterstützen.

Das Gutachten entstand im Auftrag von: Institut für Wärme- und Öltechnik e.V. (IWO), Mittelstand Energiewirtschaft Deutschland e.V. (MEW), Mineralölwirtschaftsverband e.V. (MWV), Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. (UNITI).